Sonntag, 10. April 2016

Abschied von Peru

Jetzt haben wir uns also beinahe durch das Land durchgekämpft. Viele freundliche Begegnungen zählen zu den Pluspunkten Perus – aber das „echte Südamerika“, das wir hier erwartet hätten, ist uns nicht begegnet. Die Städte und die gesamte Küstenregion sind stark westlich geprägt. Um indigene Kultur zu erleben, müssen wir wohl hinauf in die Berge. Und genau das wollen wir nach der Rückkehr aus Ecuador auch tun.
Jetzt verabschieden wir uns von Peru mit einem Strandaufenthalt in Colan. Ein ziemlich morbides Kaff, an dem die Wellen des Pazifik ständig nagen und jetzt, im April, scheint sogar am Wochenende nichts mehr los zu sein. Viele der einst hübschen Holzhäuser sind vernagelt und scheinen morsch, es riecht in den einfachen Unterkünften nach Moder. Mehr Feuchtigkeit als verträglich – kein Wunder, klatschen doch bei Flut die Wellen unter den Häusern auf Stelzen gegen Felsbrocken, Schutt oder eilig aufgebaute Sandsackbarrieren.
Hier hat El Nino eine zerstörerische Visitenkarte hinterlassen, berichtet unser Gastgeber und erklärt damit, weshalb seine Terrasse wie ein Gefechtsstand mit Sandsäcken gesichert ist.
Die Bucht selbst ist kilometerlang, einladend für wörtliche stundenlange Spaziergänge – aber eben nur bei Ebbe. Unsere ersten Fregattvögel gleiten über uns hinweg, Pelikane haben die verankerten Fischerboote erobert. Der Strand glänzt wie mit Goldstaub bedeckt, die Wege der Sandwürmer wirken hier wie Miró mit einem Schuss Klimt.
   
Die Sonne zeigt sich nachmittags nur kurz zu einem spektakulären Abschied – danke, wir kommen auch wieder...

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