Samstag, 14. Mai 2016

GALAPAGOS - ein freier Tag

Während alle anderen Passagiere abreisen (und die beiden beleibten Texaner lieber mit dem Guide auf einer Schildkrötenfarm beim Lunch schlemmen) versuchen wir, uns einen Tag Freiheit von der „Galapagos-Gängelei“ zu erarbeiten.
Was gar nicht so leicht ist, denn auf uns wartet – ein Toyota Land Cruiser 95 in Feuerwehrrot, fast ganz wie unserer (okay, zusammengeschraubt in Kolumbien statt Japan, Schaltung statt Automatik, Benzin statt Diesel – aber sonst...) Bereitgestellt von der Agentur, Fahrer und Führer inklusive. Man will uns auch an unserem „freien Tag“ unter Kontrolle haben...
Zu des Guides Überraschung haben wir eigene Ideen, nämlich zunächst mal auf der „Passhöhe“ stehenzubleiben und die beiden Zwillingskrater Los Gemelos zu besuchen. Entstanden durch den Einsturz ehemaliger Magmablasen, können wir rund 70 m an Steilwänden in die Tiefe blicken. Genauso interessant ist der Wald rundherum: Broccolibäume! Zumindest sehen sie so aus – man nennt sie auch „Sonnenblumenbäume“ und in Summe heißt es Scalesien-Wald.
Ich wandere entlang des Pfades zwischen den Bäumen – und flugs ist unser Guide schon wieder da und versucht seine Informationswut an mir auszulassen.
Schließlich gelangen wir ans vorgegebene Ziel und dieses ist der Weg zur „Tortuga Bay“, angeblich der schönste Strand der Insel. Wir lassen mit ein wenig Wehmut den roten Wagen zurück, den Guide lassen wir stehen und begeben uns auf den 30-Minuten Fußmarsch. Betonierter Weg mit Unfallvermeidungsmauer auf beiden Seiten. Die Äquatorsonne spielt mit den Muskeln, heiß wird es gegen Mittag!
Eine weite Sandbucht, deren mangrovenbestandenes Ende von Meerechsen bewohnt wird, öffnet sich vor uns. Ums Eck dann die geschützte Tortuga Bay – hier gibt es aber keine Schildkröten sondern hier befindet sich die Kinderstube einiger Schwarzspitzenriffhaie. Backpacker und Einheimische braten unter der Sonne, Kids spielen im Sand, Ferienidylle. Zum Baden finden wir es trotzdem nicht so attraktiv. 
Lieber bestaunen wir die Meerechsen – und wie gedankenlose Touris ihre Badetaschen fast auf Echsenköpfen platzieren...
Wir lassen den Tag mit einem kleinen Stadtbummel im ziemlich teuren Inselhauptort Puerto Aroya enden und sind schon gespannt, wer uns während der nächsten 8 Tage auf dem Schiff Gesellschaft leisten wird... 

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