Mittwoch, 5. August 2015

letzte Taten

... grad vor 12 noch bei der Versicherung das Nummerntaferl fürs Motorrad hinterlegt - das spart ein paar wertvolle Euro Versicherungskosten. Das Zweirad ist schon unter der Stiege eingemottet - dort stinkt´s jetzt nach Benzin. Das wird sich aber hoffentlich bald geben...

Noch schnell ein Starterkabel gekauft und angesichts der Sommerhitze ein reflektierende Abdeckfolie für die Windschutzscheibe... Ob die auch auf der Autobahn funktioniert ?


So, jetzt sollte alles drinnen sein, wir brechen auf. Eigentlich hätten wir ja schon num 10 Uhr fahren wollen, aber es fällt mir immer noch was ein. Zum Beispiel diesen Beitrag schreiben.

...doch später

Das Schiff liegt ferst vertäut in Tilbury.
Und der Agent in Hamburg sagt, wir müssen am Freitag um 10 Uhr im "Schuppen 48" im Hamburger Hafen sein. Doch noch etwas Zeit zum nordwärts bummeln.
Dennoch ist der Abreisestress voll ausgebrochen.
Die Halterung fürs GPS habe ich wohl im Mietwagen in Frankreich vergessen. Unauffindbar. Blöd, jetzt wo es auch in Südamerika funktioniert...
Was brauchen wir noch?

Auto ist aber schon sehr voll. Können wir doch was dalassen?
Geistesblitz: Starterkabel mitnehmen! Wenn man die Automatik schon nicht anschieben kann, soll man helfenden Händen wenigstens die Chance zur Stromspende geben...

Hektik.
Drum muss ich jetzt wieder was tun gehen!

Dienstag, 4. August 2015

Nicht nett

Wie schon berichtet, haben wir Dollars angekauft, die "Fed" wäre beinahe bankrott gegangen :-)
Und um soviel Geld zu tragen, braucht man große Banknoten .-)

Also möchte ich einige Hunderter in kleinere Dollarscheine wechseln.
Meine Oberbank tut dies ohne Zögern, hat aber nicht genügend Kleingeld.
Als versuche ich es bei der BankAustria/UniCredit.
"Ja kleine Dollar haben wir schon - aber was sie nicht bei uns gekauft haben, darf nicht gewechselt werden." Irgendwie nicht nett, finden wir...

Ein Sprint zum Abschluss?

Alles unter Kontrolle, das Einräumen läuft, die Pflege der Sozialkontakte ebenfalls.
Bis Gaby rausschreit: Du, das Schiff fährt schon übermorgen!
Soeben ist aus Italien von der Reederei der aktuelle Fahrplan zugemailt worden. Kurzer Schock.
Geht aber auch, müssen wir eben im Sprint nach Hamburg...
Ein Anruf in Hamburg relativiert alles:
Nein, ich habe recht, das Schiff fährt zuerst nach Tilbury/London, erst dann nach Hamburg, Freitag paßt! Sicher? Wir sind eher verunsichert.

Das fantastische - und recht amüsante - Schiffsuchprogramm "Vesselfinder" zeigt uns, dass das Schiff gerade auf dem Weg zur Themse ist - also zuerst nach Tilbury fährt.
https://www.vesselfinder.com/?imo=9198123
Wer sich über unseren Verbleib in den nächsten Wochen informieren möchte -  hier wird geholfen...
Ein Tipp: Schau mal die Verkleinerung an - die Anzeige wie viele Schiffe gerade durch den Ärmelkanal fahren wirkt absurd...
Haben wir nun wieder einen Tag gewonnen? Frachtschiffreisen brauchen ein wenig Flexibilität, scheint es...

Sicher ist: Wir werden nicht nach London schippern, was sehr schade ist, denn Tilbury gilt seit Heinrich VIII. als wichtiger Hafen und wurde schon damals befestigt. Bis zum 2. Weltkrieg war es die bedeutendste Verteidigung für London gegen Angriffe von See her. Das achteckige Fort steht als Wahrzeichen vor den Toren Londons - inmitten der Hafenlandschaft, offenbar.
Wen es interessiert:
http://www.english-heritage.org.uk/visit/places/tilbury-fort/
Na, Gott sei Dank fahren wir nicht hin, die Eintrittspreise für "english heritage" sind ja enorm!

Endspurt

Es wird eng - gleichezitig mit dem Gefühl kommt eine kleine Entwarnung:
Wir haben noch viel zu tun - von Details am Fahrzeug bis zum Packen der Kleidung - und Streß beginnt sich abzuzeichnen. In 5 Tagen soll es losgehen...
Ein Blick auf den GRIMALDI-Fahrplan zeigt, dass das Schiff eher erst am 6. August nach hamburg kommen wird.
Hurra, zwei Tage gewonnen!
Ein Anruf bei der Vertretung, und wir gewinnen noch einen Tag: Die Grande Brasile wird eher erst am Freitag (7. August) kommen, tönt es aus dem Handy...

Irgendwie verfließt die Zeit. Man telefoniert hier, plaudert da, wird von den Nachbarn noch schnell eingeladen und all das ist netter, als bei dieser Affenhitze ein Auto startklar zu machen...
Aber jetzt, wo wir soviel Zeit gewonnen haben, ist das kein problem.

Ganz im Gegenteil, ganz keck planen wir eine "Abschiedsroute über Linz, Salzburg und München, um uns dort von den Freunden zu verabschieden - bei unserem gemütlichen Weg nach Hamburg.

PS: Heute gabs von meiner Mutter TOPFENPALATSCHINKEN als Abschiedsessen!! Ein Gedicht...

Navigieren

Das hätte ich nie geglaubt - aber jetzt frägt mich das Navi tatsächlich: Argentinien, Brasilien oder Chile. Wir werden also in Südamerika nicht verloren gehen...
Von Toni habe ich schon den Tipp erhalten, wo es das gratis Kartenmaterial für Laptop und Navi gibt:
http://garmin.openstreetmap.nl/
Aber erschlagen durch die Vielfalt von Dateiformaten und Downloadvarianten habe ich es aufgegeben, den Durchblick zu finden.
Und dann kam Rüdiger. Sonntag nachmittags, eigentlich arbeitsfrei und nur ein liebevoller Abschiedsbesuch. Er läßt es sich aber nicht nehmen, mich durch den Datendschungel zu lavieren und er findet abschließend heraus, dass die heruntergeladenen Dateien in einem Ordner namens "Garmin" auf der Micro-SD gelagert werden müssen - nur so findet das Gerät die Landkarten...
... und plötzlich funktionierts!

Seitensprung: Provence

Es sind noch drei Wochen bis zur Abreise - da muss ja noch eine Woche Fotografieren in Frankreich drin sein.
Da wir unseren "Schlafwagen" ja schon zuvor recht gut umsorgt hatten, stand einer sorgenfreien Fotowoche nichts im Wege.
Mit einer siebenköpfigen Gruppe bin ich unterwegs, als Ausgangspunkt haben wir ein nettes Landhaus im Luberon gewählt.
Ich darf den Reiseteilnehmern das Lavendelfest in Valensole zeigen, wir genießen die Stimmung beim Theaterfestival in Avignon ebenso wie den Sonnenaufgang bei den Ockerfelsen von Roussillon. Der Radfahrertrubel am Mont Ventoux und die Morgenstille vor der Abtei Senaque...
Plötzlich liegt Südamerika räumlich und zeitlich so weit weg...




Trotzdem bleibt unsere Reise natürlich im Hinterkopf und immer ein Gesprächsthema. In diesem Zusammenhang ein großes Dankeschön an das reiseerprobte Ärztepaar Hans und Gabi aus Klagenfurt - ihre wertvollen Tipps für die Reiseapotheke haben dann sogar meinen Hausarzt etwas dazulernen lassen...

Viele schöne Fotos als Ergebnis toller Landschaften, Städte und Ereignisse - aber der Flughafen Nizza könnte einem alles vergällen:
Wartezeit für einen Mietwagen war Samstag Mittag bei 440 Minuten (.... selber nachrechnen...) - gottseidank haben Avis/Budget und Hertz auch einen (weil recht unbekannten) wenig frequentierten Schalter in Terminal 1. In rund einer halben Stunde hatten wir die beiden Fahrzeuge organisiert :-)


Heimflug? Chaos am Airport, Verspätung, Gepäck nicht mitgekommen - ich mußte 5 Tage warten bis Stativ, GPS und diverse Ladegeräte nach Hause geliefert wurden.