Kein Schreibfehler. Denn der Wahlkampf
in Argentinien ist beendet, gewonnen hat die Opposition. Seit langem
also keine Peronisten mehr an der Macht. Der generelle Optimismus ist
verhalten – das Volk (zumindest der Teil, mit dem wir geplaudert
haben...) sieht die gesamte politische Kaste als pauschal korrupt.
Das Fernsehen verkündet aber bereits
erste Veränderungen durch die wirtschaftsliberale Präsidentschaft:
5 (in Worten: fünf) Wirtschaftsminister sollen das Wirtschaftswunder
vollbringen - die Inflation eindämmen und langfristige Investitionen
ankurbeln. Dafür werden die Preise für Fleisch und Brot gleich mal
kräftig erhöht.
So lächeln Sieger und dies sind die "unwiderstehlichen Peronisten" im Wahlkampf:
Nachtrag vom 19. Dezember:
Nun zum anderen Walkampf: Das Meer ist
groß, auch wenn es „nur“ ein Bucht ist, in dem sich die
Meeressäuger mit ihren Jungen herumtreiben. Und die Südkaperwale
sind ja nicht klein. Aber wo sind sie bloß? Warten und hoffen, ist
die Devise.
Haben wir Glück oder Pech? Tatsächlich
sehen wir bereits am ersten Tag drei Wale, jeweils mit ihrem Jungen.
Aber irgendwie ist es nicht so prickelnd, wenn sie auftauchen, eine
Wasserfontäne hochgeht – und sie wieder verschwinden. Kein
Springen, kein Flossen-aufs-Wasser-klatschen, keine Action (das
machen fast nur die Jungen, früher im Jahr, leider). Dafür
schwimmen sie am Steilabfall direkt vor unserem Nächtigungsplatz zum
Greifen nahe, wir haben das Gefühl, die beiden beobachten uns. Ein
ganz harter Typ will sogar rausschwimmen (brrrr!), aber die Wale
tauchen immer dort auf, wo er nicht ist. Absicht?
Wir erfahren, aufgrund des El Nino
Jahres sind die Wale schon früher als sonst üblich Richtung
Antarktis unterwegs. Angeblich sind nur mehr 4 Mutter-Kind-Paare im
Golf. Und wir haben drei davon gesehen. Eh ganz glücklich...
Zwei Dinge sind eigentlich viel
interessanter als die Wale: einerseits der spektakuläre
Sonnenuntergang – wer hat schon mal „Regenwurzen“ wie Säulen
rot leuchten gesehen? - und andererseits der alte blaue
Feuerwehr-Mercedes-Laster (stimmt, ist umlackiert...), mit dem Klaus
und Gisi durch die Welt gondeln. Die beiden sind sehr nett und bieten
uns bei abendlicher Kälte ein wunderbares Asyl und wir haben
unendlich viel zu plaudern...
Außerdem schaut der Autoexperte mal das Fahrwerk an, denn da gibt es immer wieder laute Kracher, wie Schläge Metall auf Metall. Seine Analyse: In den OME-Stoßdämpfern haben sich Metallplatten gelöst, die nun bei Beanspruchung sich verkeilen und wieder lösen. Nix problematisches, aber für schreckhafte Naturen gewöhnungsbedürftig. Gaby reißt es immer wieder :-)
Und dann hören wir vom anderen
Walkampf: An anderen Ende des Valdes-Schutzgebietes zeigen sich immer
wieder Killerwale, die sich Seelöwen direkt vom Strand holen. Das
muss man gesehen haben! Sofern man das Glück hat, zur rechten Zeit
am rechten Ort zu sein...
Also wieder Walkampf: Orca gegen
Seelöwe, wir gegen die Wahrscheinlichkeit. Wegen eines schleichenden
Plattfusses verschieben wir die Hundert-Kilometer-Pistenfahrt um
einen Tag, Reifenwechsel und Wäsche waschen stattdessen. Schade –
denn abends erfahren wir, dass eine siebenköpfige Killerwal-Familie
sich tatsächlich ihr Mittagessen vom Strand geholt hat. Ohne uns.
Am folgenden Tag? Lange Fahrt, keine
Wale. Dafür wieder ein so netter Abend...
Am übernächsten Tag? Ein Herr
Killerwal – immerhin rund 8 Meter und mehrere Tonnen – schwimmt
in der Brandung und sucht nach einem Mittagstisch. Einige Male
scheint er mit dem Bauch im Sand zu streifen, ein Beinahe-Angriff,
das war´s. Trotzdem: Beeindruckend, die riesige Rückenflosse in der
brechenden Welle zu sehen. Die Seelöwen waren wohl auch beeindruckt
und weit genug an Land gerobbt...
... und ein paar andere Tiere haben wir auf Valdes auch noch gesehen. Nimmt man den wunderbaren gratis Stellplatz Playa Puntales dazu, so ist dieses Naturschutzgebiet den Besuch auf jeden Fall wert, meinen wir.
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