Freitag, 18. Dezember 2015

endlich auf der „Ruta 40“ ...

... denken wir uns, wobei wir die ersten 300 Kilometer schon heruntergespult haben. Schließlich sind wir bei Kilometer 4005, bei der Einmündung der Straße vom Paso San Francisco, in die berühmte Nationalstraße 40 nordwärts eingebogen.
Da der Ausgangspunkt im Süden liegt, ist diese längste Straße der Welt hier schon über 4000km alt. Und führt noch rund 700km bis zur bolivianischen Grenze.


Da unser heutiger Abschnitt bis Cafayate bestens asphaltiert ist, lassen wir dieses Stück nicht als das gelten, als das es heutzutage vermarktet wird: Abenteuer, Offroad, argentinisches Wildwest, Einsamkeit und tolle Landschaft. Nichts davon hat auf diese Strecke zugetroffen.



Aber jetzt!

Kein Asphalt mehr, es geht ein wenig in die Berge, alle schwärmen von dieser tollen Ruta 40 nach Cachi!


Um es kurz zu machen: Es gibt ein Geisterdorf, eine schöne Schlucht und einiges an Wellblech. Aber spektakulär ist was anderes... Dafür stauben uns die Miet-Golfs und Tourbusse ein.




Allerdings erinnern wir uns an den Tipp unseres Südamerika-Experten und Schiffs-Mitpassagiers Lothar, der uns die Laguna Brealito ans Herz gelegt hat. Etwa 20km westlich der „Vierziger“, über einen kurvenreichen, kaktusbestandenen Pass erreichbar, finden wir einen wunderbaren kleinen See mit einer verfallenen Estancia und viel Einsamkeit.


Ruhe und Einsamkeit - außer als Gaby gerade die Eierspeise von der Flamme nehmen will. Da steht ein Teenager mit Fahrrad da, grüßt und lächelt freundlich und bittet „im Namen des Patron“ um eine freiwillige Spende, falls wir auf dem Privatland übernachten möchten. Gerne geben wir einige Pesos – aber unser Auto und das Dinner sind einfach zu interessant, um dann gleich wieder zu fahren. Also Abendessen mit Publikum.  Der Bursch gibt uns noch den Hinweis auf alte Felsgravuren und schöne Schluchten in der Gegend.

So brechen wir morgens auf, um Schlucht und Ritzkunst zu finden. In der Schlucht entdecken wir einen kleinen aber feinen Canyon – in dem sogar ein Bach mit Fischen fließt. Kunstwerke entdecken wir zwar keine, sind aber mit unserer Halbtagstour rundum zufrieden.

Den Nachmittag verbringen wir in dem netten Bergdorf Cachi mit kolonialem Flair, über dem der 6300m hohe, schneebedeckte Nevado de Cachi eindrucksvoll wacht. Dieser Ort ist sicher das Highlight des Ruta-40-Abschnitts. Er liegt übrigens genau auf km 4499 der Ruta 40...

Eigentlich wollen wir dann ja schon bald ein Nachtquartier finden, langsam rollen wir nun auf der Provinzstraße 33 der Großstadt Salta entgegen. Und wissen nicht, was uns heute noch erwartet.

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