Ecuador hat sich die Revolution auf die
Fahnen geschrieben – zumindest sein Präsident Raffael Correa.
Der Sinnspruch seiner sozialistischen
Partei prangt von vielen Hauswänden: „con alma socialista“ - mit
der sozialistischen Seele. Begleitet wird der Spruch stets von einem
Bildnis Che Guevaras.
Dessen sozialistischen Ideen kamen
offenbar über den verstorbenen Präsidenten Venezuelas, Hugo Chavez,
zum Wirtschaftswissenschaftler Correa.
Dieser versucht seit seinem ersten
Wahlsieg 2007 einen Balanceakt zwischen Kampfansage gegen Kapital und
Konservative und gleichzeitig eine nationale Identität entwickeln zu
lassen. Ein Linksnationaler sozusagen...
Große Plakate verkünden: die
Revolution geht weiter! Daneben steht: Ecuador zuerst!
Den Erdölkonzernen verlangte er mehr
Anteile am Gewinn ab, einen Verfassungskongress ließ er arbeiten, um
aus Ecuador eine multiethnische Nation zu formen. Spannende Spagate,
die hier versucht werden.
Für uns Reisende scheint dies
aufzugehen, denn Ecuadors allgemeiner Wohlstand scheint deutlich über
anderen Ländern Lateinamerikas liegen. Hinter den Kulissen aber
brodelt es: durch sinkende Erdöleinnahmen sind Sozialleistungen
nicht mehr gesichert, in Schutz- und Indianergebieten werden nun neue
Bergbauprojekte bewilligt. Die sozialistische Idee muss
wirtschaftlichen Fakten weichen. Und Correa wäre nicht der erste
Präsident des Landes, der dann der Macht der Straße weichen muss...
Ein Porträt Che Guevaras gäbe es zum
Trost dann noch am Straßenmarkt in Guayaquil zu kaufen. Che für
alle und jetzt, um nur ein paar Dollars!
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