Mittwoch, 25. Mai 2016

Che für alle und jetzt!

Ecuador hat sich die Revolution auf die Fahnen geschrieben – zumindest sein Präsident Raffael Correa.
Der Sinnspruch seiner sozialistischen Partei prangt von vielen Hauswänden: „con alma socialista“ - mit der sozialistischen Seele. Begleitet wird der Spruch stets von einem Bildnis Che Guevaras.
Dessen sozialistischen Ideen kamen offenbar über den verstorbenen Präsidenten Venezuelas, Hugo Chavez, zum Wirtschaftswissenschaftler Correa.
   
Dieser versucht seit seinem ersten Wahlsieg 2007 einen Balanceakt zwischen Kampfansage gegen Kapital und Konservative und gleichzeitig eine nationale Identität entwickeln zu lassen. Ein Linksnationaler sozusagen...
Große Plakate verkünden: die Revolution geht weiter! Daneben steht: Ecuador zuerst!
   
Den Erdölkonzernen verlangte er mehr Anteile am Gewinn ab, einen Verfassungskongress ließ er arbeiten, um aus Ecuador eine multiethnische Nation zu formen. Spannende Spagate, die hier versucht werden.
Für uns Reisende scheint dies aufzugehen, denn Ecuadors allgemeiner Wohlstand scheint deutlich über anderen Ländern Lateinamerikas liegen. Hinter den Kulissen aber brodelt es: durch sinkende Erdöleinnahmen sind Sozialleistungen nicht mehr gesichert, in Schutz- und Indianergebieten werden nun neue Bergbauprojekte bewilligt. Die sozialistische Idee muss wirtschaftlichen Fakten weichen. Und Correa wäre nicht der erste Präsident des Landes, der dann der Macht der Straße weichen muss...
Ein Porträt Che Guevaras gäbe es zum Trost dann noch am Straßenmarkt in Guayaquil zu kaufen. Che für alle und jetzt, um nur ein paar Dollars!



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