Wetterglück. Zunächst Schauer im
Hochland der Hauptinsel Santa Cruz, aber das war es auch schon mit
Regen für diese Woche. Unser einheimischer „Naturalist“ Fabian ist angesichts
der vorherrschenden Trockenheit sehr besorgt. „Es ist doch ein „El
Nino-Jahr! Geregnet hat es aber nur im Jänner, der Rest der
Regenzeit, die nun, Ende April, ausklingen sollte, war viel zu
trocken!“ Das bedeutet nicht nur für die Tiere des Archipels
Probleme, sondern auch für die rund 15.000 Einwohner des 13 größere
Inseln umfassenden Archipels (nur vier davon sind bewohnt, der Rest
ist Nationalpark).
„Dürre bedeutet höhere Preise für
Lebensmittel – und die sind hier in Galapagos sowieso schon viel
teurer als am Festland! Und es gibt eine Menge arme Leute hier auf
den Inseln. Diejenigen, die am Land leben, haben nichts vom Tourismus
hier...“
Als wir im Hauptort Puerto Aroya auf
den Fischmarkt spazieren, scheint schon die Sonne. Pelikane und
Seelöwen lauern auf die Fischabfälle, ein lustiges Schauspiel.
Mitten in der Nacht fahren wir los und
umrunden – grob gesprochen - in der nächsten Woche die Insel
Isabella. Wir hätten gedacht, dies sei die populärere Route, in der
ganzen Woche haben wir aber beinahe jeden Ankerplatz für uns allen,
alle uns zugeteilten Anlandungs- und Schnorchelpunkte können wir
ohne den Zeitdruck nachströmender Gruppen besuchen.
Alle Yachten (12 – 16 Passagiere) und
kleinen Kreuzfahrtschiffe (bis 100 Passagiere) haben einen von der
Nationalparkbehörde genehmigten „Fahrplan“ mit zugeteilten
„Zeitfenstern“an jedem Ort. Und wenn niemand anderer nachdrängt
hat man mehr Spielraum. Dies erweist sich als sehr angenehm.
Ebenfalls angenehm ist, dass wir nur 11 Personen sind – praktisch
alle andere Boote haben 16 Passagiere. Ganz ideal ist, dass Gaby und
ich die einzige „echten“ Fotografen sind. Es gibt kein Gedränge
um den besten Foto-Spot und ich lasse mich schon mal ein wenig
zurückfallen, damit weder fremde Füße noch irgendwelche Schatten
im Bild sind...
So sah es bei anderen Gruppen aus...
Die Westrunde bietet kühles,
nährstoffreiches Wasser zum Schnorcheln. Viel Unterwasserfauna wie Rochen und Algen fressende Marine-Iguanas neben Seepferdchen, Haien und vielen bunten Fischen wandert unter unseren Taucherbrillen durch, aber
auch viele Schwebestoffe, die die Sicht dramatisch reduzieren.
Das
kalte Wasser sorgt immer wieder für stimmungsvolle Nebelschwaden, die
sich aber bald im Sonnenlicht auflösen. Der Blick auf die fünf
Vulkane auf Isabella – deren jüngste Ausbrüche nur ein paar Jahre
zurückliegen! - wird dann spektakulär.
Neben der Unterwasserwelt sind
natürlich die berühmten „Iguanas“, die Land- und Meerechsen,
besonders interessant für uns. Als Überraschung erleben wir Schlangen bei der Paarung.
Am letzten Reisetag gibt es noch
einen echten Höhepunkt: wir besuchen die Fregattvögel, die seit
Tagen unser Schiff begleiten an ihren Brutplätzen. Wir sind noch ist
Balzzeit und die Fregattherren putzen sich mit einem knallroten,
prall aufgeblasenen Sack am Hals heraus. Fliegt eine Fregattdame über
das ausgewählte Gebüsch, kommt zum roten Halsball noch ein wildes
Flügelschlagen dazu – bei zwei Metern Spannweite recht
beeindruckend!
Dazu schwirren und stehen eine Vielzahl
von paarungsbereiten Blaufußtölpeln herum, hübsche
Rotschnabel-Tropikvögel mit den langen Schwanzfedern ziehen durch
den tiefblauen Himmel, Pelikane sind am Weg zum nächsten
Futterdiebstahl und jede Menge andere größere und kleinere, bunte
und strahlend weiße Flugkünstler sind unterwegs... Gut, die Pingunie können nicht fliegen.
Nach einer Woche glauben wir ja fast
den Spruch unseres „Naturalisten“: „Galapagos ist das letzte
Paradies auf Erden!“
Könnte stimmen – wenn die Motoren
der Yacht leiser wären...
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