Darwin hat bekanntlich hier durch
genaues Beobachten und Vergleichen der identen Vögel von
unterschiedlichen Inseln des Archipels seine Evolutionstheorie
entwickelt. Doch Halt, entgegen der verbreiteten Meinung handelt es
sich dabei nicht um die berühmten „Darwin-Finken“! Da hat man
nämlich beim Sammeln auf dem Forschungsschiff Beagle vergessen, die
Spezies jeweils einer Insel zuzuschreiben. Dies hat Darwin aber bei
den vier Spottdrosselarten getan – sodass diese für seine
Forschungen wahrscheinlich wichtiger gewesen sind...
Wir machen auf unserem Schiffchen
ebenfalls sozialempirische Studien: Wie wird ein US-Amerikaner durch
das Paradies geschleust?
A) Zuerst: Sicherheit ist alles!
Gefahren lauern überall!
B) Dann: Es ist wunderbar! Hier machst
du die besten Fotos!
C) In Folge: Wow! A perfect day!
D) Zuletzt: „Super!“,
„Outstanding!“ - Alle gemeinsam sind glücklich und erfreuen sich
an den Schnappschüssen. Beim abendlichen briefing wird der Tag nochmals heftig gelobt.
Ad A) Hand geben, aufpassen, immer nah
zusammen bleiben. Der Naturalist erklärt, wie man unfallfrei ein
Schlauchboot besteigt und wieder verlässt. Der Wanderschritt ist
betont langsam, die Ein-Kilometer-Runde ist schließlich kräfteraubend. An vielen Punkten sind Geländer und Stufen angebracht, nur an ganz wenigen Stellen ist der Weg etwas anspruchsvoller.
Ad B) Wenn der einheimische Führer in
überschlagender Stimme die Schönheit des von allen Tieren
verlassenen Punktes lobt – dann muss das so sein. Man nickt
zustimmend, nicht aus Höflichkeit...
Ad C) Das Spiel mit
Schlüsselreizworten: ein „Woooow!“ oder „beautiful!“ des
Guides bringt Glänzen in die Augen des Amerikaners. Jetzt ist es
also ganz besonders toll. Auch wenn es kaum was zu sehen gibt. Des
Reiseleiters scheinbar begeistertes „a perfect day!“ festigt
dieses Empfinden noch bevor es hinterfragt wird.
Ad D) Zum Abschluss des Tages zählt
der Nationalparkführer nochmals auf, was man alles gesehen hat und
mit ebensolcher Begeisterung, was man noch hätte sehen können. Dies
alles ist dokumentiert auf mehr oder weniger guten Fotos vom
„here-you-get-the-perfect-picture-Punkt“, die begeistert gelobt
werden.
Gelegentlich fühlten wir uns wie im
Kindergarten – aber andererseits ist diese Begeisterung ansteckend
und es schwirren die „good vibrations“ durch das Schiff.
Sozusagen die positive Gegenkraft zum Motorenlärm.
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