Wohlbehalten zurück aus dem „Paradies“
und schon sind wir in einer Wolke feuchtheißer Luft gefangen. Der
obligate Regen zu Linderung lässt auf sich warten.
Genauer gesagt, bis wir uns zum
Abendessen aus dem Hotel wagen. Wir sausen über die nasse
achtspurige Verkehrsader – und sind gleich wieder
gefriergetrocknet. Die moderne Einkaufsmall steht einem
amerikanischen Shopping-Eiskasten um nichts nach.
Bei der
Futterauswahl entscheiden wir uns gegen Big M, KFC und Pizza Hut –
und genießen um einen Bruchteil der Fastfoodpreise ecuadorianische
Spezialitäten. Außerdem beschließen wir, den morgigen Muttertag in
der Innenstadt zu verbringen. Weil, ja, ein bisschen neugierig sind
wir auf Guayaquil – schließlich haben alle gesagt, dass es hier so
gefährlich sei...
Nein, ist es nicht! Die Innenstadt wird
von der Polizei massiv kontrolliert und die konservative
Stadtregierung hat die sozialen und Sicherheitsprobleme der boomenden
Millionenstadt wohl im Griff oder „gut“ verlagert. Nicht im Griff
sind die Hitze und Luftfeuchtigkeit – wir fragen uns, wie man hier
auf Dauer leben kann...
Erster Besuchspunkt – erster "Frust":
eigentlich hätten wir gar nicht auf die Galapagos „gemußt“ –
denn hier im Stadtpark sind die Echsen viel grüner und schon an so
viel gewöhnt, dass sie die Tätschelei von vielen Kinderhänden
(unter liebevollen Mutteraugen) stoisch über sich ergehen lassen.
Auf Galapagos darf man das ja gar nicht... Und einige der Echsen sind
richtig giftgrün!
Wir gehen weiter zum Markt, der am
Sonntag nur mäßig spannend ist. Umso lebhafter aber die neu
gestaltete Uferpromenade. Aus Sicherheitsgründen über Kilometer
eingezäunt und heute am Muttertag voller Familienleben. Die
quirligen Kleinen sind überall - aber es ist auch erstaunlich, wie
viele Kinder hier (wie in ganz Südamerika) getragen werden...
Unser Ziel ist der Leuchtturm am Cerro
Santa Ana. Leider steht er auf einem Hügel, führt allerdings durch
das alte, bunte von einfachen Menschen lebhaft gestaltete Viertel Las
Penas. Da wird das Stiegen steigen nicht langweilig. Und auch nicht verirren –
denn kaum weicht man von den sicheren Wegen ab, weist ein Polizist
darauf hin, dass es „in diese Richtung gefährlich“ sei. Die
Entscheidung bleibt uns überlassen. Wir nehmen den direkten Weg die
vielen Siegen rauf, kurbeln unterwegs die lokale Wirtschaft durch
Wasserkauf an und genießen das frische Lüftchen, dass uns hoch über
der Stadt umgibt. Um uns sind zahlreiche typische
Muttertagsausflügler, Damen jedes Alters werden von Caballeros
zuvorkommend über die Stadt informiert.
Rechtzeitig mit der Dunkelheit sind wir
wieder beim Hotel. Auf den letzten Metern durch die dunkles Straßen
war es Gaby aber nicht mehr ganz geheuer...
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