Wir nutzen das Geld lieber anders und
nutzen die Hintertür zu den Ruinen. Täglich fahren Kleinbusse über
Santa Teresa nach „Hidroelectrica“ - genau, dort gibt es ein
Wasserkraftwerk. Außerdem führt der Schienenstrang von Agua
Calientes bis hierher. Wer für 8km gerne 29$ hinlegt, kann dann den
Zug nehmen. Wir gehen lieber der Bahn entlang...
Höhepunkt der Wanderung: Der Mond
erhebt sich über den höchsten Ruinen Machu Picchus!
Insgesamt nehmn wir eine Tagestour auf
uns, um zum Ausgangspunkt für die Ruinen zu gelangen.
Genauso machen wir es auf dem Rückweg. Der Fußweg ist wenig ereignisreich,
blöd ist nur, wenn der Zug kommt während man gerade durchs Tunnel
geht. Auch überlebt. Beim Kraftwerksgelände warten schon hunderte
Sparefrohs wie wir, um in den jeweiligen Minibus gepfercht zu werden.
Mit einer gewissen Ernüchterung stellt Gaby fest, dass wir eindeutig
zur Oberschicht der Anwesenden zählen. Zumindest, was die
Lebensjahre betrifft...
Zurück geht es etwas flinker. Denn
nach der Bewältigung einer längeren, einspurigen Staubpiste,
großteils entlang des Berghanges mit freiem Blick auf den Fluss tief
drunter, ist die Brücke in Santa Teresa heute offen. Vor drei Tagen
war gerade Fertigstellung angesagt, kein Fahrzeug konnte drüber, im
allgemeinen Chaos fand unser Fahrer aber einen anderen Minibus zur
Fahrtfortsetzung auf der anderen Flussseite. Improvisationstalent –
das dürfte in peruanischen (und vielen südamerikanischen) Genen
fest verankert sein.
Gaby sitzt ziemlich
bewegungseingeschränkt mit Irene und Pascal hinter dem Fahrer, ich
habe mehr Glück und einen Einzelsitz ergattert. Bei der Bestuhlung
merkt man allerdings, dass Südamerikaner generell weniger Volumen
mitbringen, meine Schulterblätter quellen seitlich über die Lehne. Da helfen vielleicht Coca-Zuckerl - das wirkt gegen Höhenkrankheit und gegen alles andere sowieso...
Nach der Rumpelpiste sind wir beinahe
schon im Amazonastiefland, auf rund 1000m Seehöhe. Es folgt eine
endlose Kurvenorgie, die uns auf über 4000m hochschraubt.
Den Sonnenuntergang erleben wir an einer angenehm grünen, wasserreichen Jausenstation. Bremsen- und Reifenkontrolle sowie Autowaschen ist angesagt. Der Fahrer ist zwar flott, aber verantwortungsbewusst unterwegs, ohne Herzklopfen vertrauen wir uns ihm für die Nachtfahrt nach Cusco an.
Der majestätische 5000-er Nevado
Veronica leuchtet rechts im Abendrot auf, dann verschlingt die Nacht
die weiteren Kurven...
Nach insgesamt 10 Stunden unterwegs sind wir
wieder am Hauptplatz von Cusco. Empfangen werden wir von einem
Spektakel mit Tänzern und Musikanten und einem Riesengedränge. Da Gaby ihre steifen Beine
kaum bewegen mag und die beißende Kälte wirklich unangenehm ist,
vertagen wir die Stadtwanderung auf morgen...
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