Brennend heiß sind Luft und
Schotterpiste. Die Ruta 40 schneidet hier im Süden der Provinz
Mendoza durch eine fade Halbwüste. Bis es schwarz wird.
Inmitten der Lavazunge machen wir Mittagspause, der Rio Grande plätschert unter uns und das Geräusch vermittelt „geistige Abkühlung“. Kurz zuvor waren wir unter der RN-40-Brücke schon baden...
Im Osten reihen sich die Vulkankegel
nebeneinander, eine unwirkliche Landschaft. Dazu eine faszinierende
Wolkenstimmung (ja, ja, die Wolken in Südamerika...).
Die Landkarte weist das Gebiet als
regionale Schutzzone aus, selbst die Detailkarte verweigert Infos
über Zufahrtswege. Also probieren...
Die Überraschung ist groß: die Piste
ist wunderbar präpariert – und die Vermutung bestätigt sich bald:
Da werden Bodenschätze ausgebeutet. Mal landen wir in der Sackgasse
einer Ölbohrbasis, mal fragen wir einen der im neuesten Hilux vorbeifahrenden
Arbeiter nach der richtigen Piste...
Und die Überraschung wird größer,
die Gegensätze sind spürbar: silberne Pipelines laufen durch die
Steppe, Ölpumpen auf allen Hügeln. Dazu Wegweiser zum Vulkanpark
(mit dem Logo einer argentinischen Ölfirma) und Infotafeln: Ölsuche
+ Naturschutz = besseres Leben.
Da sind nicht alle dieser Meinung,
indigene Familien protestieren auf großen Tafeln gegen die
Verpestung von Luft und Erde.
Wir gelangen schließlich auf doch noch schwierigem Pfad
(viele spitze Steine, aber kein Plattfuss!) mitten in die schwarze Wüste, die Pampa Negra. Über 800 Vulkankegel
sollen hier rund um uns stehen und sie bilden eine Kulisse, wie wir
es noch nie gesehen haben.
Ich such mir einen der höheren
„Schutthaufen“ aus und marschiere in der bewährten
„zwei-Schritt-vor-einen-zurückrutschen“ Taktik über die
Vulkanaschenflanke aufwärts.
Der Blick in den aufgebrochenen Krater
und über die schwarzen Ebene mit schwarzen Dünen zu den anderen
Vulkanen ist die Belohnung.
Runter ist es richtig lustig – und
schnell! Am aufgerissenen Kraterrand runter ist eine Mischung aus
Snowboarding und Geröllhaldenlauf.
Mitten in dieser unwirklichen
Landschaft finden wir einen etwas windgeschützen Platz und genießen
die Einsamkeit...
Weil wir ja eigentlich gar nicht geplant hatten, hierher zu kommen, sind unsere Vorräte limitiert. Da kommen die Manner-Schnitten, die uns Erich vor ein paar Wochen als "Heimaterinnerung" nach Puerto Montt mitgebracht hat, gerade richtig.
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