Samstag, 21. November 2015

die Lagunenroute

Nach vier gemeinsamen Tagen trennen sich unsere Wege und wir sind ein wenig froh, wieder wirklich selbstbestimmt unterwegs zu sein.
Unser nächstes (Fern-)Ziel: Feuerland.
Unsere nächste Frage: Aber auf welcher Route?
Viel haben wir von der berühmten „Lagunenroute“ gelesen und gehört – soviel, dass wir anständig Respekt haben.
Respekt vor der Weite und Einsamkeit, vor der Höhe und Kälte, vor den „Straßenverhältnissen“.

Da der Schlafwagen nun sehr brav läuft (hintere Federung funktioniert seit der Höherlegung in Sucre gut!), wir uns fit fühlen und sowieso neugierig sind, lautet das Motto: probieren wir´s, umdrehen kann man immer noch.


Knapp vor der Abzweigung zur Laguna Hedionda – dem ersten Höhepunkt der Strecke – schließen wir uns einem einheimischen Fahrzeug mit gleichem Ziel an. Wir nehmen an, dass der ortskundige Fahrer die beste Streckenvariante nimmt – und die hat es in sich. Felsige Pfade, Wellblechstrecken, recht tiefe Furten, sogar ein Stück Sandwüste sorgen für Abwechslung. Kahle Berghänge hinauf, in (meist) Trockentäler runter, dann wieder rauf... Außer einem alten LKW ist anderes kein Fahrzeug oder Mensch zu sehen. Wir glauben, dass auch unserem „Wegweiser“ unsere Begleitung gar nicht unrecht ist.

Die Lagune ist halb See, halb Salzkruste, malerisch in die pastellfarbenen Hügel (wenn man auf 4000m von „Hügeln“ sprechen darf, aber alles ist so rund, gar nichts gebirgsmäßig schroff...) gebettet und mit vielen, vielen rosa Flamingos betupft. 



Die Entscheidung ist innerlich schon gefallen, nun sprechen wir sie auch aus: Ja, wir nehmen die 400km lange Piste bis nach Chile in Angriff! Wir sind gut ausgerüstet und Mensch und Maschine werden das schon aushalten. Täglich fahren ja Touristenscharen auf dieser Strecke (aber offenbar auf anderer Variante) – weshalb sollten wir das nicht schaffen?


 Wir fahren also langsam weiter, vorbei an anderen Lagunen, folgen diesem und jenem Seitenpfad, um ein ruhiges Plätzchen zu finden. Schließlich stellen wir uns am Rande einer Lagune mit der Nase in den Wind und erwarten den Sonnenuntergang. Schön. Und dann wird’s richtig kalt. Gute Nacht. Wird das Auto morgen starten? Man hat so Geschichten vom Diesel gehört, der bei Kälte nicht will... Vorsichtshalber hab ich einen Anti-Freeze-Zusatz in den Tank geschüttet.











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