San Pedro sieht uns nur mehr zum Tanken
und bei einem Kurzbesuch am Markt (uiii, der Vulkan Licancabur, 5900m
hoch, erhebt sich schon superschön über den Ort...).
Wir haben in der sehr hilfsbereiten Touristeninfo erfahren, dass die Strecke
über den Paso Sico wieder freigegeben ist. Der Vulkan Lascar, ein
weiterer imposanter 5000-er, hat kurz vor dem Erdbeben
Rauchsignale abgegeben. Die Behörden haben daher die erste Warnstufe
ausgerufen, keine Evakuationen, aber Sperrung des Gebietes.
Einheimische in San Pedro meinten nach dem Erdbeben auch stoisch: Das
Beben regt uns nicht auf – aber vor dem Vulkan haben wir schon ein
wenig Angst...
Wen es interessiert: unter http://www.volcanodiscovery.com/lascar.html gibt es mehr darüber - und eine interessante Seite über aktive Vulkane allgemein!
Seit gestern darf man wieder in die
Gegend – und wahrscheinlich weil wir weniger von Vulkanen wissen,
fürchten wir uns auch nicht sehr davor. Eher neugierig wären wir...
Unser Ziel ist aber nicht der Vulkan
selbst, sondern die Passstraße, die beinahe rund um den berg herum und
schließlich in weit über 4000m Höhe nach Argentinien führt. Der Paso Sico. Knapp davor liegt der
Salar de Talar, präzise die Laguna Aqua Calientes - nämlich die
„Nummer 3“ davon - ist unser Ziel. In rund 4.000m Höhe in
exponierter Lage gibt es 45km² Salzfläche und etwa 2,5km²
Wasserfläche. Am Ufer befinden sich rote Felsen, die besonders in
der Abendsonne erglühen. Das muss ich sehen, da muss Gaby mit!
Es wieder ein Rennen gegen die Uhr bzw. gegen den Sonnenuntergang, aber ich gewinne trotz der Wellblechpiste auf den letzten Kilometern knapp. Gaby setzt die Höhe und der Sturm zu, sie bleibt im Auto sitzen, ich begebe mich auf Fototour. Leider ist wegen des Sturms an den Einsatz eines Stativs nicht zu denken...
Vor
lauter Begeisterung über die Farbenspiele an der „Roten Lagune“
bemerke ich gar nicht, dass meine Nasenspitze gefühllos wird und
sich im Körper eine leichte Unterkühlung breit macht. Als ich nach dem Verblassen der blauen
Stunde ins Auto steige, schüttelt es mich ganz schön durch. Sturm,
Kälte und Gabys Kopfweh lassen uns die Entscheidung finden, ein paar
Höhenmeter tiefer zu fahren, die Strecke ist ja nicht schwierig.
Schließlich finden wir an der schmalen Piste zu einem
anderen "Lagunenschutzgebiet" hinter ein paar Felsen ein annehmbares Plätzchen
für die Nachtruhe. Und dann gibt sogar der Wind Ruhe...
Über uns ein Sternenhimmel, der sich
verdient hätte, länger bewundert zu werden. Aber die Kälte treibt
uns in den Schlafsack.
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