Tarabuco - eine kleine, unauffällige Stadt eine
Fahrstunde von Sucre. Liegt auf 3200m und jeden Sonntag kommen die
Bewohner der umliegenden Dörfer in traditioneller Tracht zum Markt.
Heute ist es anders, offenbar.
Als wir zwischen den Adobehäusern
Richtung Hauptplatz gehen, hören wir laute Musik, ähnlich
Marschmusik, nur etwas atonal (das bemerke sogar ich ...). Zwischen den Häusern tauchen Löwen, Engel, ein Wolf
und ein paar Bären mit Eisenkrallen auf und tanzen wie in Trance.
Am Hauptplatz voller buntem Leben
informieren wir uns: Wir kommen zum Fest der „Fiesta de la Virgen
de Rosario“, einerseits Heiligenverehrung – andererseits
Karnevalsumzug.
Heute tritt der Sonntagsmarkt eindeutig in den Hintergrund. Und nur zu diesem Fest gibt es in der Gasse neben der Plaza eine „Fast-Food-Meile“, die wirklich sehr viel Lokalkolorit aufweist...
Die unterschiedlichen Muster und Farben
der Gewänder und vor allem der Kopfbedeckungen geben dem Wissenden
Auskunft über Herkunft und Familienstand der Menschen. Dies trifft
vornehmlich auf Frauen zu, denn wie überall widerstehen sie länger
der Verlockung von Jeans & T-Shirt..
Zwischen der Jahrmarktstimmung findet
in der Kirche eine Messe statt. Es folgt der Umzug mit dem Bildnis
der Jungfrau von Rosario. Alle Musiker und Tänzer, nun auch in
Glitzerkostümen, gehen vor der Figur rückwärts, um die Statue
ansehen zu können. An zwei Altären am Hauptplatz gibt es eine kurze
Predigt des Priesters, sonst Tanz, Musik und viel Lebensfreude.
Wir finden es vor allem sehr turbulent
und in der Fülle von Farben, Tönen und Bewegungen sind wir nach
drei Stunden fast erschöpft. Auch die Tänzer und Musiker brauchen
wohl Erholung und verabschieden sich durch ein Tor zum Biergenuss...
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