Nach den Wochen in Bolivien erleben wir
einen Kulturschock: Massentourismus!
Aus glaubhafter Quelle wissen wir, dass
San Pedro de Atacama (im Süden von Nordchile) noch vor ein paar Jahren ein verschlafenes Dorf
mit schöner Adobe-Architektur gewesen ist.
Besonders die Lehmziegel-Kirche
am verschlafenen, staubigen Hauptplatz war (und ist) von
lieblicher
Proportion.Aus dem Dornröschenschlaf ist San
Pedro definitiv erwacht. Eine Ausflugsagentur neben der anderen,
Mietwagen, Mountainbikes, Sandboards und mehr oder weniger chice Bars
und Lokale, Fast Food von Pizza bis Döner und dazwischen die bunt karierte Flagge der indigen Kultur. Eine Vergangenheit hat man
ja auch noch, wenngleich offenbar alle hier auf die finanziell rosige
Zukunft hoffen. Den Touristen sei Dank!
Von Badehosen-Hippies bis zu
Adrenalin-Rentnern versammeln sich hier alle Typen von Reisenden, um
die Höhepunkte der Gegend abzuklappern. Und derer gibt es viele hier!
Am Hauptplatz gibt es eine Runde Yoga und nächtens ist die Zeit der Sternderlgucker (Rechnung: 20 Personen, 2 Teleskope, 30 Dollar - guter Deal?).
Ausblick erleichtert Arbeit |
Nach dem ersten Reisekulturschock
ziehen wir uns auf den Stellplatz im Innenhof eines netten
Lehmziegel-Hotels zurück und wollen einen Ruhetag einlegen. Gaby
vertreibt sich die Zeit mit Wäsche waschen, ich betrachte unseren
Schlafwagen intensiv von unten – und bin so zufrieden, dass ich
gleich das Innenleben ausräume und das Auto komplett innen putze.
Was auf einem windigen, staubigen Platz eine ebenso sinnvolle wie
intensive Beschäftigung ist!
automatische Bildbearbeitung :-) |
Abends landen wir eher zufällig in
einem Selbstbedienungs-Fastfood. Essen nicht gut. Die Rechnung bringt
mich auf die Palme: frech wird dem Preis einfach 10% Trinkgeld
aufgeschlagen. Ganz klein steht daneben „freiwillig“. Solche
Neppstationen meiden wir lieber. Dies ist in der gesamten Ortschaft
aber üblich, wie wir herausfinden und erfahren.
Die Naturwunder der Umgebung wollen wir
uns aber nicht vermiesen lassen.
Also rauschen wir nachmittags ab ins
viel gelobte Mondtal. Nicht ohne ein Zivilisationssouvenir
mitzunehmen: wir haben den ersten Dünnpfiff unserer gesamten Reise
eingefangen.
PS: In einer Autovermietung - hier werden rustikal umgebaute Minibusse als Campervans teuer verborgt - finden wir einen netten Spruch:
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