Montag, 23. November 2015

Im Lehmziegel-Disneyland

Nach den Wochen in Bolivien erleben wir einen Kulturschock: Massentourismus!
Aus glaubhafter Quelle wissen wir, dass San Pedro de Atacama (im Süden von Nordchile) noch vor ein paar Jahren ein verschlafenes Dorf mit schöner Adobe-Architektur gewesen ist.

Besonders die Lehmziegel-Kirche am verschlafenen, staubigen Hauptplatz war (und ist) von
lieblicher Proportion.Aus dem Dornröschenschlaf ist San Pedro definitiv erwacht. Eine Ausflugsagentur neben der anderen, Mietwagen, Mountainbikes, Sandboards und mehr oder weniger chice Bars und Lokale, Fast Food von Pizza bis Döner und dazwischen die bunt karierte Flagge der indigen Kultur. Eine Vergangenheit hat man ja auch noch, wenngleich offenbar alle hier auf die finanziell rosige Zukunft hoffen. Den Touristen sei Dank!
Von Badehosen-Hippies bis zu Adrenalin-Rentnern versammeln sich hier alle Typen von Reisenden, um die Höhepunkte der Gegend abzuklappern. Und derer gibt es viele hier!
Am Hauptplatz gibt es eine Runde Yoga und nächtens ist die Zeit der Sternderlgucker (Rechnung: 20 Personen, 2 Teleskope, 30 Dollar - guter Deal?).
Ausblick erleichtert Arbeit
Nach dem ersten Reisekulturschock ziehen wir uns auf den Stellplatz im Innenhof eines netten Lehmziegel-Hotels zurück und wollen einen Ruhetag einlegen. Gaby vertreibt sich die Zeit mit Wäsche waschen, ich betrachte unseren Schlafwagen intensiv von unten – und bin so zufrieden, dass ich gleich das Innenleben ausräume und das Auto komplett innen putze. Was auf einem windigen, staubigen Platz eine ebenso sinnvolle wie intensive Beschäftigung ist!

automatische Bildbearbeitung :-)
Abends landen wir eher zufällig in einem Selbstbedienungs-Fastfood. Essen nicht gut. Die Rechnung bringt mich auf die Palme: frech wird dem Preis einfach 10% Trinkgeld aufgeschlagen. Ganz klein steht daneben „freiwillig“. Solche Neppstationen meiden wir lieber. Dies ist in der gesamten Ortschaft aber üblich, wie wir herausfinden und erfahren.
Die Naturwunder der Umgebung wollen wir uns aber nicht vermiesen lassen.

Also rauschen wir nachmittags ab ins viel gelobte Mondtal. Nicht ohne ein Zivilisationssouvenir mitzunehmen: wir haben den ersten Dünnpfiff unserer gesamten Reise eingefangen.








PS: In einer Autovermietung - hier werden rustikal umgebaute Minibusse als Campervans teuer verborgt - finden wir einen netten Spruch:

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