Es ist trocken. Es ist heiß. Es ist
windig. Es ist Nachmittag am Altiplano. Wir bewegen uns seit Potosi
in Höhen zwischen 3500 und 4300m. Einige heftige Regengüsse
garnieren die landschaftlich abwechslungsreiche Fahrt gen Westen.
Ein letzter Pass und dann ist der Blick
frei auf die Weite des Salzsees, unter uns breitet sich der Salar von
Uyuni aus. Am südöstlichen Rand, mitten im Staub, befindet sich der
kleine Ort Uyuni. Dies ist einer der touristischen Knotenpunkte
Boliviens, hier startet man auf den Salzsee, hier beginnt die
eindrückliche „Lagunenroute“ über Boliviens südliches
Altiplanogebiet.
Während wir eine preisgünstige
Unterkunft suchen und uns gleichzeitig wundern, wie staubig, wie
dreckig, wie häßlich dieses Kaff ist, beginnt die Parade der
Landcruiser.
Abfahrt 16 Uhr, vollgepfercht mit 5-6
Touris und Gepäck und Benzin und, und, und... So stehen die
verschiedenen Typen von Landcruisern (vornehmlich 80-er und 100-er
für Touren, alle anderen Typen sind aber auch zu sehen...)
hintereinander, bereit für das Abenteuer. Es sind dutzende – und
eigentlich ist Ende Oktober „tote Saison“. Was tut sich da erst
zur Hochsaison...
Am 5. September haben sich unsere Wege
getrennt – Pascal fuhr südwärts, in einer kurzen Mail hat er
berichtet, dass er (bei Schnee) Ushuaia erreicht habe.
Wir sind bislang bekanntlich eher
nordwärts unterwegs gewesen.
Und nun stehen wir uns gegenüber: Er
(inzwischen mit Freudin Irene unterwegs) kommt von Westen, wir von
Osten. Die Welt ist einfach klein...
Wir beschließen, gemeinsam außerhalb
des Ortes zu campen, da der Reiz Uyunis auf uns alle nur sehr
beschränkt wirkt.
Draußen, in der windigen, staubigen
Einsamkeit, bemerken wir, dass der Regen in unserer Dachbox Spuren
hinterlassen hat: Zwei Taschen mit warmer Kleidung sind völlig
durchnässt, die Schlafsäcke glücklicherweise sind trocken
geblieben – und genau die brauchen wir nun für die eiskalten
Nächte am Altiplano.
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