Donnerstag, 12. November 2015

Uyuni oder „Die Kleine Welt“

Es ist trocken. Es ist heiß. Es ist windig. Es ist Nachmittag am Altiplano. Wir bewegen uns seit Potosi in Höhen zwischen 3500 und 4300m. Einige heftige Regengüsse garnieren die landschaftlich abwechslungsreiche Fahrt gen Westen.

Ein letzter Pass und dann ist der Blick frei auf die Weite des Salzsees, unter uns breitet sich der Salar von Uyuni aus. Am südöstlichen Rand, mitten im Staub, befindet sich der kleine Ort Uyuni. Dies ist einer der touristischen Knotenpunkte Boliviens, hier startet man auf den Salzsee, hier beginnt die eindrückliche „Lagunenroute“ über Boliviens südliches Altiplanogebiet.

Während wir eine preisgünstige Unterkunft suchen und uns gleichzeitig wundern, wie staubig, wie dreckig, wie häßlich dieses Kaff ist, beginnt die Parade der Landcruiser.



Abfahrt 16 Uhr, vollgepfercht mit 5-6 Touris und Gepäck und Benzin und, und, und... So stehen die verschiedenen Typen von Landcruisern (vornehmlich 80-er und 100-er für Touren, alle anderen Typen sind aber auch zu sehen...) hintereinander, bereit für das Abenteuer. Es sind dutzende – und eigentlich ist Ende Oktober „tote Saison“. Was tut sich da erst zur Hochsaison...

Plötzlich – ein völlig unerwarteter Anblick: Ein Land Rover! Nein, DER Land Rover.
Am 5. September haben sich unsere Wege getrennt – Pascal fuhr südwärts, in einer kurzen Mail hat er berichtet, dass er (bei Schnee) Ushuaia erreicht habe.
Wir sind bislang bekanntlich eher nordwärts unterwegs gewesen.
Und nun stehen wir uns gegenüber: Er (inzwischen mit Freudin Irene unterwegs) kommt von Westen, wir von Osten. Die Welt ist einfach klein...

Wir beschließen, gemeinsam außerhalb des Ortes zu campen, da der Reiz Uyunis auf uns alle nur sehr beschränkt wirkt.

Draußen, in der windigen, staubigen Einsamkeit, bemerken wir, dass der Regen in unserer Dachbox Spuren hinterlassen hat: Zwei Taschen mit warmer Kleidung sind völlig durchnässt, die Schlafsäcke glücklicherweise sind trocken geblieben – und genau die brauchen wir nun für die eiskalten Nächte am Altiplano.



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