Die Nachricht hat uns in Iquique ja
absolut überraschend erreicht. Einer unser besten Freunde hat sich
über WhatsApp gemeldet – er kommt gerade aus Australien und ist
soeben in Lima gelandet. „Wo seid ihr – und können wir uns
treffen?“
Wir werfen daher die Idee von den
Vulkanen hoch hinter Iquique und dem Lauca Nationalpark einfach über
Bord und steuern die Nordgrenze Chiles an. Als möglicher Treffpunkt
hat sich Arequipa herauskristallisiert. Wäre doch echt lustig, einen
Freund, der in rund 300m Luftlinie von unserem Daheim wohnt, in Peru
zu begegnen...
Die Panamericana hat uns nun doch. Fad
, aber doch abwechlsungsreich: es müssen sehr tiefe (Trocken-)Täler
gequert werden. Tausend Höhenmeter runter – tausend Höhenmeter
rauf.
Links und rechts vom Asphaltpfad lassen
sich riesige Geoglyphen finden. Der ziemlich berühmte „Gigant von
der Atacama“ etwa – über 80 Meter hoch – und keiner weiß, was
die Figur darstellt oder weshalb sie an den Berghang gelegt wurde.
Ein anderer Hang bietet viel Platz für eine aus Felsbrocken
zusammengelegte Lamaherde. Weshalb, wofür?
Anders sieht es mit den modernen
Steinlegungen aus: „125 Jahre Coca Cola“ – da kann man sich was
drunter vorstellen! Und ganz besonders super: es handelt sich um das größte Coca Cola Logo der
Welt.
Zeit wird’s, ein Nachtlager zu
finden. 20km sind es zur Küste, aber in diesem Tal führt eine
Straße zur Mündung. Was erwartet uns? Ein toller Sonnenuntergang
und zur Abwechslung eine stillgelegte Mine. Wir haben eine ganze
Bucht für uns allein! Nicht ganz allein, eine Menge neugieriger
Rotkopfgeier umgibt uns.
Letzte Station Arica. Jüngste Region
Chiles, abgespalten von Iquique, Grenzgebiet. Abklatsch von Iquique?
Nein, nette, lebendige Kleinstadt mit eigenem Flair und einigen
interessanten Punkten.
Da wir aber Michl, unserem Freund
entgegeneilen, schätzen wir diese nicht, sondern fahren direkt an
die peruanische Grenze. Nach 5000km Landeslänge seit Punta Arenas geht Chile hier doch tatsächlich das Staatsgebiet aus...
In weniger als einer Stunde sind die
Formalitäten erledigt. Der peruanische Zöllner vergisst eigentlich,
unserem Fahrzeug Einreisepapiere auszustellen. Ich erinnere ihn
daran, die Prozedur entwickelt sich zum Englischkurs für den
freundlichen, jungen Beamten – er fragt nach hundertundein Vokabel.
Dafür trägt er unsere Autonummer
falsch ins Zolldokument ein. Eine 7 fehlt. Die nächste
Zollkontrolle, 100km weiter, entdeckt den Fehler. Kurze Aufregung,
langes Telefonat, dann bekommen wir den Stempel aufs Papier und einen
Tipp dazu: „Bei einer Kontrolle sagt als erstes, dass die Nummer
nicht ganz stimmt, dann sollte es keine Probleme geben!“
Peru stellt sich freundlich vor, wir
freuen uns schon aufs Entdecken des Landes!
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