Es gibt einen Grund für uns, zurück
nach Salta zu kommen. Dass sich dann mehrere tolle Aspekete ergeben,
können wir noch nicht ahnen...
Der eine Grund ist männlich,
glatzköpfig und oft breit lächenld: Juan Reyna, ein begnadeter
Toyota-Mechaniker. In seiner Werkstatt lassen wir die restlichen Öle
wechseln, die Bremsen werden kontrolliert, Klimaservice - kurz, ein
ganztägiges Rundumfitnessprogramm steht für den Schlafwagen an
(wen´s interessiert: Kosten dafür sind rund 300.- Euro inkl.
diverser Filter...).
Den Tag verbringe ich äußerst
intensiv: Ein Zahnarzt mit wirklich ruhiger Hand verpasst mir eine
neue Plombe – haarscharf an der Wurzelbehandlung vorbei... Gut, ist
das hier erledigt! Am Campingplatz – der noch immer nicht zu
unseren Favorits zählt – richten wir uns gerade ein, als ein
Blondschopf um unser Auto antänzelt: Aus Österreich kommt ihr?
Deutsch sprechend? Das ist der Beginn zweier ausgesprochen netter
Abende. Walter ist Deutsch-Argentinier und mit seinen Landcruisern
veranstaltet er Touren in das spektakuläre Hochland (die Puna)
Nordwestargentiniens.
Nicht nur über Autos und Fotos, auch
über Politik und Alltagsleben plaudern wir, noch selten sind wir so
spät ins Bett gekommen. Und wieder einige neue Aspekte zu
Argentinien eingefangen...
Einer davon ist, dass Bekannte von ihm
erst vor ein paar Jahren in den eisigen Salzlagunen in über 4000m
Höhe Stromatolithen entdeckt haben. Dies sind die ältesten
bekannten Lebensformen auf unserem Planeten – und waren bisher nur in
warmen Meeresbuchten (z.B. Shark Bay, Westaustralien) bekannt.
Weil das Internet hier manchmal
funktioniert, haben wir mit Lothar und Silvia Kontakt aufnehmen
können (geneigter Leser, noch in Erinnerung: die waren mit uns auf
der Grande Brasile und sind mit einem älteren Mercedes-LKW seit 9
Jahren in Südamerika unterwegs). Treffpunkt so ungefähr ausgemacht,
unsere Routenpläne wurden ja eh schon vorher von Walter
durcheinandergewirbelt: Es nennt uns noch einige besonders nette
Punkte oben in den Bergen...
Den Service-Tag verbringen wir in der
Stadt, nicht ohne unerwartetes Highlight: Ende Februar sind die
großen Schulferien zu Ende gegangen. Und nach der ersten Schulwoche
feiern die Sekundarschüler, erster Jahrgang (bei würd´ man sagen
„die pubertierenden Fünftklassler“) die neue Klassengemeinschaft
und den Schulbeginn (!).
Dies geschieht lautstark mit Geschrei,
Gesang, Tanz, trommelunterstützt und meist in bunter
„Klassenuniform“. Dafür wird der Hauptplatz von Salta schon mal
stillgelegt und Salsa- und andere Rhythmen ersetzen den Autolärm.
Und abends läuft es dann wieder im gemächlichen Trott am Hauptplatz - man merkt kaum, dass wir hier von einer halben Million Menschen umgeben sind...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen