Bekannt war die Erzlagerstätte in der
Atacamawüste schon vor der Ankunft der Spanier, explosiv wurde es in
der Gegend im Salpeterkrieg in den 1880-ern – erst damals kam das
Gebiet unter chilenische Herrschaft, brisant wurde es mit der
Ankunft der Amerikaner 1912.
Die Familie Guggenheim war
Weltmarktbeherrscher in Sachen Kupfer, übernahm die Mine und
Chuquicamata wuchs zur größten Kupferabbaustelle der Welt heran.
So sah der Ort 1925 aus:
Die Besitzer wechselten, die Arbeitsbedingungen blieben schlimm. Der
Feinstaub schlug sich in der kurzen Lebenserwartung der Minenarbeiter
und der direkt an dem riesigen Loch lebenden Familien nieder. Der
Friedhof beherbergt lange Reihen von Kindergräbern.
Der junge argentinische Arzt Dr.
Ernesto Guevara besuchte bei einer Motorrad-Südamerikareise in den
1950-ern die Mine. Die Legende hat es, hier wurde „Che“ zum
Sozialrevolutionär. Hier fand er die Arbeitsbedingungen so schlimm,
dass sein Weltbild grundlegend verändert wurde. „Ein Sinnbild der
arbeitenden Massen“ sei diese Mine mit mehreren tausend ameisengleichen Arbeitern.
Der Rest ist Geschichte.
Wer die Reise des jungen Che nacherleben möchte, bitte sehr, gibt´s auf Film:
Zwei Jahrzehnte später war die Mine
wieder im politischen Brennpunkt: der linke Präsident Salvador
Allende (der erste demokratisch gewählte Marxist Lateinamerikas)
verstaatlichte den Kupferbergbau 1971. Der CIA war zwar schon heftig
am Destabilisieren des Landes, dieser Akt goss aber sicher Benzin ins
Feuer...
Jedenfalls betreibt seither die
staatliche CODELCO den Abbau. Auf deren Website gibt es Infos und
interessante Fotos: www.codelco.com/prontus_codelco/site/edic/base/port/chuquicamata.html
Diese Einleitung führt zu einem denkbar
kurzen Hauptteil: Wer nach Calama reist, kommt an Chuquicamata vorbei
– oder besser gesagt, nicht vorbei...
Riesiges Loch, gigantische Fahrzeuge,
Geisterstadt, Umweltverschmutzung in großem Stil - das muss man sich aus der Nähe ansehen!
So sieht ein deutscher Radarsatellit das Loch von mehr als 4km Länge und 1km Tiefe
... und ich komme mir etwas verloren vor zwischen den zierlichen Maschinchen
Die Minenarbeiterstadt wurde vor
einigen Jahren geschlossen – man fand Kupfer unter dem Ortsgebiet.
Die Bewohner sind nun nach Calama umgesiedelt. Ob das schöner ist?
Alles rund um das gigantische Minengelände ist hermetisch
abgeriegelt, allerdings darf man mit in Calama gebuchter Tour das
Gelände besichtigen. Alles atemberaubend (besonders der Staub...), im übrigen auch der
Wasserverbrauch (hier in der Wüste!) sowie die Umweltverschmutzung
(Arsen,...)
Dafür, so erfährt man, war CODELCO
maßstabgebend bei der kostenlosen medizinischen Versorgung und etwa
bei der Kinderbetreuung seiner Mitarbeiter...
Insgesamt mutet die Begegnung mit
Chuquicamata an wie ein Ausflug in eine andere Dimension...
Über die Dimension der Mine und die
Abbaumengen findet man auch hier Informationen:
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