Jetzt haben wir uns also beinahe durch das
Land durchgekämpft. Viele freundliche Begegnungen zählen zu
den Pluspunkten Perus – aber das „echte Südamerika“, das wir hier
erwartet hätten, ist uns nicht begegnet. Die Städte und die gesamte
Küstenregion sind stark westlich geprägt. Um indigene Kultur zu
erleben, müssen wir wohl hinauf in die Berge. Und genau das wollen
wir nach der Rückkehr aus Ecuador auch tun.
Jetzt
verabschieden wir uns von Peru mit einem Strandaufenthalt in Colan.
Ein ziemlich morbides Kaff, an dem die Wellen des Pazifik ständig
nagen und jetzt, im April, scheint sogar am Wochenende nichts mehr
los zu sein. Viele der einst hübschen Holzhäuser sind vernagelt und
scheinen morsch, es riecht in den einfachen Unterkünften nach
Moder. Mehr Feuchtigkeit als verträglich – kein Wunder, klatschen
doch bei Flut die Wellen unter den Häusern auf Stelzen gegen
Felsbrocken, Schutt oder eilig aufgebaute Sandsackbarrieren.
Hier hat El Nino
eine zerstörerische Visitenkarte hinterlassen, berichtet unser
Gastgeber und erklärt damit, weshalb seine Terrasse wie ein
Gefechtsstand mit Sandsäcken gesichert ist.
Die Bucht selbst
ist kilometerlang, einladend für wörtliche stundenlange
Spaziergänge – aber eben nur bei Ebbe. Unsere ersten Fregattvögel
gleiten über uns hinweg, Pelikane haben die verankerten Fischerboote
erobert. Der Strand glänzt wie mit Goldstaub bedeckt, die Wege der
Sandwürmer wirken hier wie Miró mit einem Schuss Klimt.
Die Sonne zeigt
sich nachmittags nur kurz zu einem spektakulären Abschied – danke,
wir kommen auch wieder...
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