Montag, 12. Oktober 2015

Adios Paraguay

Paraguay hat wohl keine Wunschkennzeichen. 

Es dürfte auch nicht das Wunschland für ein Automobil sein. Denn dessen Existenz in diesem Land ist von einigen Extremen begleitet.
Die Hauptrouten sind bestens asphaltiert – aber bei Temperaturen jenseits der 35 Grad kommt nicht nur der Motor ins Schwitzen. Sintflutartige Regenfälle prüfen die Amphibientauglichkeit. Und dann gibt es viele, viele Kilometer Piste. Entweder wird der Wagen zum Staubfresser oder zum Schlammhüpfer, lustig ist es keinesfalls.

Immerhin fanden wir die Pisten recht gepflegt vor, Wellblech gab es nur wenig. Und Schlaglöcher auf Naturstraßen sind weniger unangenehm als am Asphalt.



Erschreckend: rundherum abgeholzte Landschaft. Alles landwirtschaftlich genutzt, Felder einer Größenordnung, die Nordamerika um nichts nachzustehen scheint. Ein paar Bäume dazwischen stehen wie Mahnmale für den verschwundenen Wald. Trotzdem ist die Landschaft nicht eintönig, ein paar felsige Erhebungen bilden den Höhepunkt.



So brachten wir die rund 80km Piste nach Bella Vista del Norte an der brasilianischen Grenze gut hinter uns. Erst der Grenzposten stoppte unseren Elan: Am Freitag um Halbfünf ist kein Zöllner mehr da!

Die Nacht bringt viel, viel Regen, was uns aber nicht stört: wir haben wieder ein 150.000-Guarani-Zimmer.

Immerhin ist der Grenzbeamte am Samstag um 10h da, und seiner Zeit voraus: Er stempelt zunächst den 4. Oktober in den Pass, dann korrigiert er auf 3. 10 - So reisen wir eben zweimal aus, auf dem Papier...

(Trotzdem bleibt es bei zwei Stempen an der Grenze: die brasilianische Seite ist unbesetzt. Wir reisen trotzdem ein und sind schon gespannt, was man bei der Ausreise sagen wird...)

Jedenfalls verlassen wir ein interessantes Land ohne großartigen Naturschönheiten auf unserem Weg. Sehr freundliche Menschen, ein wenig Abenteuerfeeling und der Einblick in die rurale Gesellschaft machen diesen Reiseabschnitt lohnenswert!

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