Eine Flasche Cognac steht am
Frühstückstisch. Der Kapitän hat sich als erster Gratulant eingestellt.
Auch wir gratulieren und weil Michelle,
eine der französischsprachigen Passagiere, eine sehr gute Malerin ist, hat sie
ein kleines Aquarell vorbereitet, das nun von allen unterschrieben, überreicht
wird. Lothar ist wirklich gerührt und als der Steward zum Abendessen eine
wunderbare Torte herbeizaubert, ist er gleich nochmals freudig getroffen.
Um halb elf treffen wir uns mit Marek, er
hat gestern versprochen, uns das Schiff zu zeigen. Und es wird spannender als
erwartet: Wir steigen in Wendeltreppen 12 Decks hinunter, stehen weit unter der
Wasserlinie zwischen LKWs und diversen Maschinen. Die aufklappbare Rampe
verträgt Lasten bis 200 Tonnen, mit Verstärkung sogar 300t (z.B. für
Eisenbahn). Die Hydraulik der 150 Tonnen schweren, gelb gestrichenen Anlage ist
mächtig, die dicken Drahtseile sind bestens gefettet...
Vorbei an Luxus-Mercedes für Brasilien und
fahrbares Altmetall für Westafrika geht es in den Maschinenraum. Hier ist es
wenig überraschend laut und heiß. Wer hier arbeitet, muss schon ein wenig
speziell sein...
Pro Tag verbraucht unser Schiff 50t
Treibstoff (Reisegeschwindigkeit ca. 17 kn, also rund 30km/h). Rund 1300t
Schweröl wurden in Antwerpen für die Siebenzylindermaschine gebunkert. Dazu
rund 300t Leichtöl für die vier Generatoren. Ergänzt wir diese Menge von rund
300 Kubikmetern Wasser. Genug zum täglich duschen...
Am Bug gibt es zwei „Ohren“, die bei
Ankermanövern zwecks besserer Übersicht benötigt werden. Das wäre mein
Lieblingsplatzerl – wir werden aber nach ausgiebiger Besichtigung und
Gruppenfoto aus diesem „Paradies“ vertrieben. Eindruck hinterläßt auch der
Anker und die üppig dimensionierte Kette mit 300m Länge. Wir möchten gar nicht
wissen, wie schwer das alles ist...
Über das mit Containern beladene Vordeck
geht es zurück und nach rund 90 Minuten kennen wir das Schiff nun eindeutig
besser.
Das Mittagessen ruft, der Freizeitstress
schlägt wieder zu.
Vor uns liegt die Passage zwischen Teneriffa
und Cran Canaria, der Käpt´n hat angekündigt, da werden wir eine
Handyverbindung aufbauen können. Gaby ist schon ganz „wurlert“, als die Inseln
wolkenumhüllt auftauchen. Bis sich das Handy neu orientiert hat, dauert es aber
eine ganze Weile.
Schließlich können wir der Familie
mitteilen, was sich eh jeder denkt: es geht uns gut. Und wir freuen uns,
gleiches aus dem Telefonhörer zu vernehmen.
Innerhalb kurzer Zeit befreit sich der
Teide, mit über 3700m der höchste Berg Spaniens, aus der Wolkenschicht, 10 Minuten
später ist er schon wieder unsichtbar. Die Insel zieht vorüber, während ich im
Pool plantsche, Gaby trocknet sich schon in der Sonne. Dank unseres kleinen
Sonnendecks stören uns die über 100 Fahrzeuge an Deck gar nicht.
Es ist innerhalb von 2 Tagen statt
wolkig-kalt nun sonnig-warm geworden, das Meer ist ruhig, Essen und Stimmung
sind gut, wir fühlen uns auf einer exklusiven Kreuzfahrt...
Da es hier in Dakzar mit dem Internetz ein wenig muehsam ist, folgen die Fotos nun hintennach. Bitte eigenstaendig zuordnen. viel Spass! ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen