Regentropfen hüpfen übers Deck –
nach dem Frühstück geht es gleich zurück ins Bett. Hier verhilft
ein zartes Vibrieren des ganzen Bettes (Schiffsdiesel sei Dank...)
für rasches Entschlummern. (Freundlicherweise haben
Vorgängerpassagiere allerlei Schepperstellen in der Kabine – von
den Lampen über diverse Blechlamellen bis zu Kästchentüren – mit
Papierstückchen ruhiggestellt).
Dann eine Partie „Carcassonne“
(nettes Strategiespiel) mit Gaby.
Plötzlich eine Durchsage: „to all
passengers: Dolphins to the right!“
Eine ganze Schule springt offenbar
ausgelassen neben dem Schiff, da vergisst man ganz, den Fotoapparat
zu holen.
Nach einigen Minuten sind sie im Regen
hinter dem Schiff verschwunden.
Mittagessen. Es gibt Fisch, grätenlos
und gut, dazu angeregtes Geplauder mit den Mitreisenden, das ältere
französische Paar hat sich aus der Kommunikation ausgeklinkt. Sind
sie wirklich böse, weil „ihre“ Joghurt aus dem gemeinsamen
Kühlschrank verschwunden ist?
Nach der bisherigen Anstrengung des
Tages ist eine Siesta wohl verdient!
STRESS!
„to all passengers: Whales on the
starboard side!“
Nichts wie raus in den Nieselregen,
diesmal mit Kamera – ein paar Humpbacks ziehen an uns vorüber,
nett, aber sie könnten näher kommen.
Ankunft in Conakry wird mitten in der
Nacht sein, verkündet der Kapitän beim Dinner.
Die rund 40m langen chinesische
Fischerboote in erbärmlichem Zustand tauchen auf - irgendwo weiter
draußen befindet sich das Mutterschiff, das den Fang verarbeitet und
nach China bringt. Den Einheimischen dürfte da nur wenig bleiben...
Besser nicht über die Ungerechtigkeit der Welt sinnieren.
Der Regen hat aufgehört, eine tiefe,
von den wenigen Lichtern der Stadt erhellte Wolke liegt über dem
Horizont. Zwei Lotsen kommen an Bord, Schuhe und Hände in steriles
Plastik gewickelt. Wir sind in Ebola-Land.
Einfahrt und Anlegemanöver sind
langwierig, schwierig und für uns spannend, die „Grande Brasile“
wird seitwärts in eine „Parklücke“ bugsiert, sieht eng aus,
reicht aber weitaus.
Gute Nacht in Conakry.
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