Morgensport. Weil ich bei Sonnenaufgang
sowieso gerade den Drang nach draußen verspüre, ziehe ich mich warm
an und erklimme den nächsten Hügel. Leider bleibt mir vom immer
nächsten Gipfelchen der Blick auf die roten Felswände verborgen.
Dafür stehe ich plötzlich vor einer kleinen, wunderschönen
Salzlagune. Ein netter Trost, den die Natur mir spendet.
Wir holpern der „Ruta 40“ entgegen
– in Argentinien sind die Pisten doch nicht ganz so gut gepflegt
wie in Chile... Dann überqueren wir diese endlos lange Nord-Süd-Achse und holpern weiter Nordostwärts.
Ein Umweg, der sich auszahlt. Rund 800
Hände bewundern wir in dem geschützten Bereichs eines
Felsüberhangs. Nur etwa 10 % sind rechte Hände. Das passt ja
bestens in die übliche Rechts- und Linkshänderverteilung.
Die Felsmalereien sind ab 7000 v. Chr.
entstanden, also schon knapp nachdem dieses Welteck von Menschen
besiedelt worden ist (als letzter bewohnbarer Teil überhaupt!).
Höchst interessant, wie sich die Grafitti von der reinen Abbildung
von Händen (was war die Bedeutung davon???) zu abstrakten
Zeichnungen verschoben hat. Zacken (Berge?), Tiere (Eidechsen?), Jagdszenen, Bildfolgen,
vielleicht Jahresrhythmen, sind zu erkennen. Dieses „Weltkulturerbe“
allein wäre genug, um herzukommen.
Als überraschender Bonus befindet sich
die Bilderwand in einem attraktiven Canyon, dessen Steilwände und
das zarte Grün im Talboden zum Staunen herausfordern.
Die bemühte Besatzung der
Touristenführungsstation befindet sich allerdings gerade in einem
Schwebezustand. Vor nur wenigen Wochen hat der amerikanische
Millionär und Philanthrop Douglas Tompkins die Estancia mitsamt
diesem Canyon erworben – um das Gelände als Schutzgebiet zu
entwickeln.
Wer den Blog gelesen (oder es sonst wie
erfahren) hat – Mr. Tompinks ist Anfang Dezember in Südchile
tödlich verunglückt. Wie es mit der wunderbaren Cueva de las Manos
nun weitergehen wird, erscheint den Beteiligten vor Ort ungewiss...
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