Rot, gelb, blau, schwarz. Die Karawane
der Designeroutdoorjackenträger wälzt sich dem schottrigen Seeufer
entlang. Im Hintergrund lavasteinschwarz und eisbergblau. Die
Menschen davor sind zunächst gute Kulisse, dann verschwunden. Sie
stecken im Bauch des sündhaft teuren Ausflugsbootes zum Glaciar
Grey, der in distanter Sichtweite in den See kalbt.
Ziemlich allein kämpfen wir gegen den
Wind und arbeiten uns zur Spitze der Halbinsel vor. Dichte Wolken
sorgen für monochromes Licht und fahle Eisblöcke im schwarzen
Seewasser.
Wir kauern uns hinter ein paar
windschiefe Gebüsche und sehen dem flotten Wolkentreiben zu. Allein
das linsenförmigen Gebilde vor der Sonne scheint verankert zu sein.
Den Veränderungen am Himmel zuzusehen lässt die Zeit im Fluge
vergehen. Der Himmel hier zeigt ganz andere, uns unbekannte
Strukturen. Faszinierend, wir sind uns einig.
Irgendwann gewinnt die Sonne doch die
Oberhand – und die Eisberge strahlen in allen Tönen zwischen
schneeweiß und tiefblau. Sie scheinen wie Kreaturen von endloser
Schönheit – gestrandet am Friedhof der Eisberge.
Damit haben wir wohl die ganze
Bandbreite dieses außergewöhnlichen Nationalparks gesehen – aber
natürlich nur an der Oberfläche gekratzt. 9 Tage sind viel zu
wenig...
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