Nein, hier geht es nicht um Politik.
Der Blog soll unsere Reise festhalten und dich unterhalten, er darf
nicht polarisieren.
Aber der Name Pinochet muss fallen. Der
Diktator, der Menschen verschwinden ließ, der den linken Präsidenten
Allende ablöste, dem nichts Gutes nachgesagt wird.
Aber manchmal treten beim autoritäre
Regime gerade die Kräfte zu Tage, die Positives bewegen. Nach den
vielen Jahren, in denen im chilenischen Militär ein Arbeitscorps
existierte (das auch für die Verbesserung der Infrastruktur im bis
in die 1950-er Jahre vergessenen Süden sorgte), setzte General
Pinochet seine Soldaten nun massiv für den Bau einer
Straßenverbindung bis Punta Arenas in Bewegung. 1976 gab er den
Startschuss zum Bau der „Carretera Austral“.
Bis heute ist man damit beschäftigt –
allerdings dürfte es jetzt eine mehr zivil orientierte Angelegenheit
sein.
Passend jedenfalls ist das Museum in
einer Kaserne in Chaiten untergebracht, Führerschein einkassiert,
Schlagbaum hoch, per Funk wird unsere Ankunft kundgetan. Ein weiterer
Uniformierter nimmt uns in Empfang, lässt uns durch das kleine, aber
interessante Museum gehen.
Mit der Straße wurde Land in der Größe
von Uruguay an die „Moderne“ angeschlossen. (Dies bedeutet aber
auch, dass immer mehr unzerstörte Regenwaldgebiete zerschnitten
wurden und den Zugriffen der Holzindustrie ausgeliefert wurden –
siehe früherer Text Parque Pumalin. Andererseits wurden die
wichtigsten Edelhölzer in den 80-er Jahren unter Schutz gestellt)
Andere bemerkenswerte Zahlen: Rund
500.000 Kilo Sprengstoff sind verwendet worden, der Bau der Straße
soll „nur“ rund 200 Millionen US-Dollar gekostet haben (ich
glaube, da haben die Soldaten gratis gearbeitet...) und der Ort
Chaiten wird auch angeführt: schwierige Arbeitsbedingungen hier, 12
Monate Regenzeit, Niederschlagsmenge über 3800mm...
Heute regnet es übrigens auch.
Am Weg aus der Kaserne mache ich noch
einen kurzen (verbotenen, aber interessanten) Abstecher zu den
Wellblechruinen, die der Vulkan auch hier hinterlassen hat...
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