
Wir haben unseren Wohnsitz mal für
drei Tage aus dem Auto in eine einfache Herberge verlegt. Dach über
dem Kopf, Heizung und eigenes Klo – was will man mehr?
Es schifft noch immer. Zeit, die
Landkarten zu studieren. Was argentinische Pläne als
selbstverständlich argentinisch einzeichnen, ist auf chilenischen
Karten schamhaft mit einer weißen Fläche mit Sternchen verdeckt. Da
gab´s – und gibt’s – also Grenzstreitigkeiten. Genau diesen
bilateralen Differenzen ist die Gründung des Ortes El Chaltén zu
verdanken. Schließlich wollen die Argentinier sich hier fest
verwurzeln. Und dies nicht nur, weil es hier wunderschöne Berge
gibt...
Im Nationalparkhauptquartier zuckt man
mit den Schultern. Vielleicht wird es besser – irgendwann sicher,
aber dann wahrscheinlich nicht für lange. Das Internet im hintersten
Winkel des Landes lädt Wetterberichte lähmend langsam.

Wecker um halbfünf. Raus in die Kälte.
Sieht bedeckt aus – aber Stefan hat gesagt...
Mit dem Auto zum Ausguck. Wird das was
mit der Sonne? Graue Wolkenbänke im Osten. Verkalkuliert?
Ha!! Vor mir
stehen wolkenfrei das Fitzroy-Massiv und links dahinter der Cerro
Torre.
Dämmerungsblau wird langsam altrosa auf den Granitwänden.
Zwecks Blickwinkelverbesserung beschließe ich, den Anstieg zum
Mirador im Laufschritt zu nehmen. Als die Sonne die Spitze des
Fitzroy aufleuchten läßt, sprinte ich los. 10 Minuten später das
faszinierende Schauspiel: Die Zacken der Berge werden orange, rot,
gelb, immer weiter herunter reicht die Sonne, bis das Licht in eine
weiche Morgenstimmung übergeht. Ein perfekter Sonnenaufgang.
Danke, Wettergott!
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