Montag, 11. Januar 2016

unterwegs zum "Turmberg"

Kaum zurück in der Unterkunft, werfe ich Gaby aus dem Bett. Rasch geht’s zum Frühstück, Rucksäcke packen und die Gunst der Stunde nutzen. Heute gibt es optimale Bedingungen für ein Trekking. Und wie unser alter, aber sehr empfehlenswerter Trekkingführer schreibt: „Wenn das Wetter passt – zuallererst zum Cerro Torre, denn den sieht man noch seltener als den Fitzroy!“
(Trekking-Guide Argentinien, Andreas Hohl, Tyrolia-Verlag 2006. ISBN -10: 3-7022-2796-2)

Um 8 Uhr steht die Sonne schon wärmend hoch am strahlend blauen Himmel. Entgegen unseren Befürchtungen reihen wir uns nicht in eine Trekkerkolonne ein, sondern sind praktisch allein am gut markierten Weg. Vor uns liegen 9km zur Laguna Torre mit Blick auf die atemberaubend steile und hohe Felswand des Cerro Torre, davor der gleichnamige Gletscher.

Nach weiteren 2km Kraxelei über die Moräne sind wir am Mirador Maestri angelangt. Benannt nach dem italienischen Meisteralpinisten, dem der Cerro Torre zum Schicksal wurde. Hat er ihn bezwungen oder nicht? (nachzulesen z.B. im oben genannten Buch, sicher auch im Internet...)

Tiefblauer Himmel, ein wunderbarer Blick hinauf auf den Gipfel des Cerro Torre und hinab über den zerrissenen Gletscher.


Eigentlich wollte ich weitergehen bis zum und entlang des Gletscherrandes. Ein Erdrutsch in der Moräne hat den Untergrund aber sehr steil, sehr instabil und damit sehr gefährlich gemacht. Also lassen wir uns statt dessen für den Rückweg viel Zeit, genießen Sonne und Landschaft. Und wir sind dann gar nicht böse, dass nach rund 24km Wanderung eine Dusche und ein weiches Bett auf uns warten.




Und hier mal was für die Facebook-Abteilung...

Übrigens: Wer höher hinaus möchte, braucht nicht unbedingt das Red-Bull-David-Lama-Drama in den DVD-Player einlegen. Tolle Fotos von einer Winterbesteigung des Cerro Torre gibt es z.B. hier: http://www.thomasulrich.com/de/cerro-torre.html

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