Kaum zurück in der Unterkunft, werfe
ich Gaby aus dem Bett. Rasch geht’s zum Frühstück, Rucksäcke
packen und die Gunst der Stunde nutzen. Heute gibt es optimale
Bedingungen für ein Trekking. Und wie unser alter, aber sehr
empfehlenswerter Trekkingführer schreibt: „Wenn das Wetter passt –
zuallererst zum Cerro Torre, denn den sieht man noch seltener als den
Fitzroy!“
(Trekking-Guide Argentinien, Andreas
Hohl, Tyrolia-Verlag 2006. ISBN -10: 3-7022-2796-2)
Um 8 Uhr steht die Sonne schon wärmend
hoch am strahlend blauen Himmel. Entgegen unseren Befürchtungen
reihen wir uns nicht in eine Trekkerkolonne ein, sondern sind
praktisch allein am gut markierten Weg. Vor uns liegen 9km zur Laguna
Torre mit Blick auf die atemberaubend steile und hohe Felswand des
Cerro Torre, davor der gleichnamige Gletscher.
Nach weiteren 2km Kraxelei über die
Moräne sind wir am Mirador Maestri angelangt. Benannt nach dem
italienischen Meisteralpinisten, dem der Cerro Torre zum Schicksal
wurde. Hat er ihn bezwungen oder nicht? (nachzulesen z.B. im oben
genannten Buch, sicher auch im Internet...)
Tiefblauer Himmel, ein wunderbarer
Blick hinauf auf den Gipfel des Cerro Torre und hinab über den
zerrissenen Gletscher.
Eigentlich wollte ich weitergehen bis
zum und entlang des Gletscherrandes. Ein Erdrutsch in der Moräne hat
den Untergrund aber sehr steil, sehr instabil und damit sehr
gefährlich gemacht. Also lassen wir uns statt dessen für den
Rückweg viel Zeit, genießen Sonne und Landschaft. Und wir sind dann
gar nicht böse, dass nach rund 24km Wanderung eine Dusche und ein
weiches Bett auf uns warten.
Und hier mal was für die Facebook-Abteilung...
Übrigens: Wer höher hinaus möchte, braucht
nicht unbedingt das Red-Bull-David-Lama-Drama in den DVD-Player
einlegen. Tolle Fotos von einer Winterbesteigung des Cerro Torre gibt
es z.B. hier: http://www.thomasulrich.com/de/cerro-torre.html
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