Nein, frühmorgens sind wir nicht
losgezogen, aber da war ja auch noch alles in Wolken und wir sind ja
seit Feuerland auf Urlaub.:-)
Gegen Mittag ist der Parkplatz am Fuße
des Vulkans Chaiten an der Grenze der Belastbarkeit. Dafür sind die
Temperaturen angenehm und die Sonne könnte dann irgendwann mal
hervorkommen. Vor uns liegen gute 700 Höhenmeter zur Caldera des
Vulkans. Auf rund 2,2 km Pfad verteilt, machen wir uns auf einen
steilen und staubigen Anstieg gefasst.
Eigentlich galt der Vulkan als seit Jahrtausenden erloschen. Was den Berg aber nicht daran hinderte, 2008
zu erwachen und den halben Park sowie das gleichnamige Städtchen
Chaiten unter einer Aschedecke zu begraben. 20Km hoch ist die Wolke
aufgestiegen. Und weil es ihm so gefallen hat, meldete er sich 2009
nochmals. Seither ist der Berg um 200m höher – ein Vulkankegel in
der alten Caldera, der gesamte neue Gipfelbereich raucht und riecht
(aber nur ein bisserl nach Schwefel).
Schwitzend, schnaufend und mit
ziemlicher Energieleistung kommen wir in guten 90 Minuten rauf. Wir
stehen auf rund 750m Höhe und blicken zum Rauch. Es reicht.
Das haben sich die rund 20 anderen hier
heroben auch gedacht – wie auf Kommando starten fast alle den
Abstieg. Wir bleiben allein zurück – dafür gesellt sich die Sonne
zu uns. Perfektes Timing. Totes Gehölz, riesige Bäume, einfach
umgeblasen von der Druckwelle und heiß getrocknet vom Ascheregen
sticht hier und an den Hängen den nächsten Berge ins Aug
(allerdings nicht in alle Richtungen...). Wieder so ein magischer Ort, der durch
Ruhe und Einsamkeit stark gewinnt.
Der Abstieg war hart für die Knie,
auch das Gelenk raucht. Es reicht für heute.
Epilog: Am nächsten Tag fahren wir
durch Chaiten und erkunden, welche Verwüstung der Vulkan
hinterlassen hat. Die Narben sind nicht verheilt.
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