Zu Neujahr macht man etwas Besonderes.
Nach dem Ausschlafen. Man fährt zum Beispiel an das Südende des
südamerikanischen Kontinents. Gut, geht nicht ganz, da liegen noch
vier Tagesmärsche und zwei große brückenlose Flüsse dazwischen, bis man am Cabo Froward ankommen würde...
Aber wenigstens bis zum Ende der Straße, wohl holprig, schmal und
einsam, möchten wir es schaffen.
Das Wetter? Gute 20 Grad, strahlend
blauer Himmel, Windstille. Fast typisch für Südpatagonien.
Wohlgelaunt legen wir gegen Mittag los. Kolonne südwärts, wir
denken uns nichts dabei. Großstadt eben. Am Stadtrand brennen die
Grillfeuer fürs Asado. Familien, Freundesgruppen, Sportvereine, alle
treffen sich heute fürs große gemeinsame Essen. Man lagert sich
irgendwo. Im Wald, am Strand, am Straßenrand. Hauptsache gemeinsam
und mit Lagerfeuer.
Auch 40 Kilometer weiter ist die Lage
unverändert: Die Straße bleibt gesäumt mit Grillwütigen. Als sich
der Asphalt in Schotter verwandelt – bleibt das Bild gleich. Nur,
dass jetzt der Straßenstaub leise auf das Lammkotlett rieselt. Immerhin finden wir in der "Hungerbucht" (welch passender Name am heutigen Tag!) einen malerischen Fischerhafen...
Am großen Fluss ist Schluss. Der
Weiterbau der Piste scheitert derzeit an den Nestern von geschützten
Vögeln. Wir gehen am Strand entlang weiter südwärts, werden
begleitet von einer Schule Delphine, die Einheimischen lassen wir
hinter uns. Schön. Aber insgesamt haben wir uns die Fahrt zum „Ende
der Welt, Teil 1“ etwas einsamer vorgestellt...
Zurück beim Auto lernen wir die
Vorteile des Massenausflugs kennen: wo immer wir stehen bleiben,
grillt jemand und bietet uns stolz sein besonders gutes Stück
Fleisch/Wurst/Spießchen an. Gut gesättigt kommen wir in Punta
Arenas an, bereit für den Sprung nach Feuerland!
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