Die Saison beginnt erst zu Weihnachten.
Wir lesen, dass der Rio Baker zu den weltweit besten Revieren zum
Fliegenfischen gehört. Gott helfe den Forellen, wenn Ende des Monats
die Sommerferien beginnen...
Dieser Fluß, an dem die Carretera
Austral entlangrumpelt, bietet nicht nur große Fische: seine türkise
Färbung ist ein Augenschmaus! Die schneebedeckten Berge und der
tiefblaue Himmel bieten den adäquaten Kontrast. So gelangen wir mit
Eindrücken gesättigt in das freundliche Städtchen Cochrane,
benannt nach einem englischen Lord.
Ein feiner Ort: Im Supermarkt gibt es
Nutella und ein Mechaniker erklärt sich bereit, des Schlafwagens
Antriebsstrang abzuschmieren. Mit diesem Ansinnen bin ich in letzter
Zeit in einem halbes Dutzend Orte gescheitert!
Die Anzahl der Touristen hat sich
südwärts rasch verringert. Im versteckten Campingplatz des Schutzgebiets der
Huemul – einer sehr seltenen Hirschart – datiert der letzte
Eintrag vom 25. 11. Inzwischen ist der 12. Dezember...
Frisch geduscht starten wir vom
Campingplatz. Entlang eines kleinen azurblauen Sees klettern wir über
Felsen, schlupfen durch niedrige Waldabschnitte und stapfen über
Pampagras. Hoffnung haben wir wenig, wilde Tiere zu sehen. Es gäbe
ja nicht nur die Huemuls, sondern sogar Pumas hier...
Nach eineinhalb Stunden einigen wir uns
auf den geordneten Rückzug, um noch ein wenig weiter zu fahren. Und
wie es so ist: keine zehn Minuten vom Campingplatz entfernt grast ein
gar nicht scheues Huemul auf einer kleinen saftigen Wiese. Langsam
trottet er (erkennbar am Geweih...) über die Felsen dem See entlang,
mustert uns und grast wieder. Da haben wir ein Riesenglück, den Kerl so schön beobachten zu können!
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