Sonntag, 6. September 2015

Eingesperrt und dann raus


Eigentlich war es ja völlig skurril.
Eine vierwöchige Traumreise endet fast im Albtraum.

Eingelaufen sind wir völlig planmäßig am Abend, die angepeilten 7000 Seemeilen ab Antwerpen haben wir nicht ganz erreicht (ab Hamburg natürlich schon!).


 
Zunächst war uns nicht klar, ob wir gleich vom Schiff müssen, oder ob wir die Nacht noch im kuscheligen Kabinchen zubringen dürfen. Das Wetter ist in den letzten paar hundert Meilen südwärts empfindlich kälter geworden, im Auto wird’s kalt, wir ahnen es schon …
Ja, wir dürfen bleiben, morgen um halbzehn sollen wir von Bord rollen. Gaby freut sich, dass sie noch durch die engen Gänge huschen darf, noch weiß sie nicht ...



Weil in Südamerika alles etwas beschaulicher zugeht, sind wir um 11Uhr immer noch an Bord, ich bin fasziniert vom nahe gelegenen Schiffsfriedhof, vis a vis davon die lokale Kriegsmarine. Ungefähr in gleichem Alter. Also Beschäftigung genug für die Augen.

Ich sitz um halbzwölf dann schon im Landcruiser – er ist problemlos angesprungen – da kommt Lothar gesprintet! Der Lift steckt – mit Silvia und Gaby drinnen! Na super, ich kann mir gut vorstellen, wie sich Gaby - leicht klaustrophob - jetzt fühlt.

Ich muss aber raus aus der Grande Brasile, Marek bestätigt mir den Vorfall und ein tröstendes „morgen sind sie sicher wieder heraußen“ begleitet mich auf dem Weg über die Rampe.

Kaum geparkt, kommt Gaby auch schon mit zittrigen Knien aus dem Schiffsbauch. Ganz so hat sie sich den Abschied nicht vorgestellt.


Beim Zoll ist man zwar sehr beschaulich an der Arbeit, dafür aber genau. Meine provisorischen Autoversicherung wird nicht anerkannt, ich muss mit dem Agenten ins Büro. Dort kann ich den Anhang der Mail von Klaus Schubert ausdrucken – die nunmehr richtige Polizze. Jetzt geht’s!


Das Hafenzollamt von Montevideo

Der Schiffsfriedhof vor der Mole

ein Teil der Kriegsmarine



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