Der Wetterbericht hat recht. Kühl und
heiter bis wolkig
Wir lassen uns über die „Florida“ treiben,
die ist übrigens viel enger als erwartet, und kaufen so nebenbei einen
WiFi-Verstärker, um die Blogeinträge auch bei schlechter Verbindung schreiben
zu können.
Die Stadt gefällt uns, ein Haufen von
Bauwerken, ohne erkennbarer stilistischer Einheit oder anderem Zusammenhang,
der Autoverkehr ist zwar gedrängt, aber überschaubar (und in der Nacht beinahe
weg) – allerdings: ein Grünsignal ist noch lange kein Grund vertrauensvoll die
Straße queren zu wollen.
Nach fünf Wochen haben wir zwar kein
Heimweh, aber man freut sich über heimatliche Stimmen – noch dazu wenn sie
Einblick in den argentinischen Alltag geben wollen.
Des Nachbars Bruder ist einst ausgewandert
und ihn und seine argentinische Frau treffen wir zum Lunch. Wir sitzen in einem
Lokal, das der aktuelle Papst einst bevorzugt hat – und erfahren von Gerhard,
dass jener von der Präsidentin Kirchner stets gemieden worden ist. Sein Tun war
ihr Schein – soll heißen, dass sie trotz sozialer Attitüde ins eigenen
Täschchen gearbeitet hat. Seit er als Franziskus in Rom sitzt, ist der
Vorzeigeargentinier aber auch ihr Held...
„Es gibt vielleicht eine Million hier, die
sich zwei dicke Mercedes leisten können. Aber nur wenige, für die ein Fiat 500
bezahlbar ist!“ - Einer sehr reichen Oberschicht fehlt in Argentinien der
Mittelbau, es hat sich nie eine Mittelschicht etabliert, wie sie in Europa das
soziale Gefüge prägt. Aus diesem Grund ist es wohl schwierig, in diesem Land
die soziale Kluft zu verringern...
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