Nach 12 Uhr reißt der Himmel auf, aus
dem Nebelgrau wird ein Hellgrau, nach einem weiteren kaffee kann man
schon von Spuren von Himmelblau sprechen. Wir blicken uns an, freuen
uns und brechen auf. Zwei Kilometer weiter, abwärts durch den
Regenwald stehen wir am Ufer des Uruguay. Wir besteigen ein Zodiac
und gemeinsam mit einer argentinischen Großfamilie geht es durch die
Strudel des Flusses aufwärts.
Dort liegt ein in langer Linkskurve
gebogener Canyon, in den sich der Fuß auf einer Länge von über 3
Kilometern hineinstürzt. Je nach Wassermenge im Strom erlebt man
eine bessere Stromschnelle oder einen 12m hohen Wasserfall.
Wir sind im Mittelmaß, 3 Meter klingt
nicht viel, aber auf dieser Länge – durchaus beeindruckend. Mehr
wäre schöner gewesen – wir wollen aber nicht klagen, denn es gab
tatsächlich Sonne und Temperaturen, die auch die Dschungelwanderung
angenehm und interessant in Erinnerung belassen!
Wir fahren zurück in die Stadt, lassen
dabei keinen der Lookouts dieser Panoramastrecke aus und erreichen El
Sorberbio zeitgleich mit einigen ziemlich gezeichneten
Ausdauersportlern. Hier hat es heute kaum geregnet, Glück gehabt!
Am Campingplatz „San Jorge“ werden
wir sofort liebevoll in die Familie integriert. Gabys Traum – von
einem zerknautschten, verschwitzten, stoppelbärtigen Läufer in den
frühen Sechzigern mit inniger Umarmung und Wangenkuss empfangen zu
werden - geht hier endlich in Erfüllung!
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